Donnerstag, 13. Januar 2011

DIE TALENTE DES MALERS, Text 23

Der Fischtäuscher war gerade dabei einen fetten Wurm aus dem Glas zu fischen, um seine Angelrute zu spicken, als sein Blick auf die bunten Eier auf dem Tisch fiel. Da er keinen Appetit auf diese Osterüberraschung hatte,  lagen sie schon lange herum. Ihm kam der Einfall, die überzähligen Eier den Fischen als Fraß anzubieten, genauer gesagt, aus der Kombination des fetten Wurms zwischen seinen Fingern und einem Ei einen besonders raffinierten Köder zu fertigen, der ihm einen großen Barsch bringen sollte. Er stellte sich vor, wie der Barsch mit seinem Riesenmaul gierig das Ei aus dem ein Wurm
hing herunter schlang und am Haken hing. Um alles zu bewerkstelligen kramte er zusammen was er brauchte. Er durchstach, das gepellte Ei mit einem Stäbchen. Den Wurm fädelt er auf und schob die Nadel durch das Ei, zog den Wurm am Faden gerade soweit, das oben noch ein Stück herausschaute, das ausreichte um ihn an den Haken zu spicken. Er löste Nadel und Faden und zog den Wurm nun ein Stück weiter aus dem Ei heraus, bis das andere Ende mit dem Haken sich in die krümelige Dotter gebohrt hatte. Dabei beließ er es. Mit Wohlbehagen blickte er auf sein Werk. Ein weißes glänzendes Ei aus dem ein fetter Wurm herausschaute. "Für den Maler" rief er. "Das sollte er malen, das wäre ein lustiges Bild". Er verschaffte sich noch weitere Köder gleicher Art und zog mit seinen Angelruten zum See. Kaum hatte er die Ruten gelegt und Glöckchen gebunden döste er ein.