Montag, 31. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 31. Mai

Wir spielen Verstecken, springen von hier nach dort, auf Kommando, geräuschlos. Ich wurde nicht gefunden, so bin ich geblieben wo ich war. Habe keinen Schlüsselbund, nur einen einzigen langen rostigen Schlüssel, der mir die Hosentasche ruiniert. Drehe in vorsichtig aus dem Loch, froh das er nicht verloren gegangen ist, wie schon einmal, an einem Tag im Mai. Muss ich gleich nähen, werfe die Jacke hin, ziehe das angelehnte Fenster auf, bis nur die Vorhänge, rosa, nicht mehr, verwaschen, an einigen Stellen zerschlissen, luftig und auch das Licht schimmert durch, die Vorhänge hängen zwischen den Fensterflügeln, bauschen, wehen ganz herein, bis zu mir, säße ich auf dem Lehnstuhl unter der Lampe, wo ich meist abends schmökere. Ein angebrochener Riegel Pfefferminze liegt dort. Ich habe mich kurz etwas hingelegt, hänge die Arme auf die Leine, die ich mir vorstelle. Der Vorhang weht so schön. Ein Pfiff, Stöhnen, die Waggons rattern vorbei, ein Zwischenspiel, sage ich, nur zweimal am Tag. Ich angele mir den Eimer, seit geraumer Zeit schmeiße ich alles erst mal darein, habe ein ganzes Dutzend, schneller aufgeräumt als sorgfältiges verstauen in Kisten und Schränken. Was soll’s, alles im Eimer, mir zum Vergnügen. Nehme mir das Buch und den Stift, eine Hand noch auf der Leine, wird die andere munter, kritzelt, und staune, beiläufig gibt sie Auskunft, sieh doch, was ich gefunden habe, da geht der Wandersmann mit Rucksack, das liegt das Mädchen im Fenster, da streunt eine Katze herum, dann noch die Einkäufe.

Pke27

wir spielen verstecken, springen von hier nach dort, auf kommando, geraeuschlos. ich wurde nicht gefunden, so bin ich geblieben wo ich war. habe kein schluesselbund, nur einen einzigen langen rostigen schluessel, der mir die hosentasche ruiniert. drehe in vorsichtig aus dem loch, froh das er nicht verloren gegangen ist, wie schon einmal, an einem tag im mai. muss ich gleich naehen, werde die jacke hin, ziehe das angelehnte fenster auf, bis nur die vorhaenge, rosa, nicht mehr, verwaschen, an einigen stellen zerschlissen, luftig und lauch das licht schimmert durch, die vorhaenge haengen zwischen den fensterfluegeln, bauschen, wehen ganz herein,  bis zu mir saesse ich auf dem lehnstuhl unter der lampe, wo ich meist abends schmoekere. ein angebrochener riegel pfeffermize liegt dort. ich habe mich kurz etwas hingelegt, haenge die arme auf die leine, die ich mir vorstelle, der vorhang weht so schoen. ein pfiff, stoehnen, die waggons rattern vorbei, ein zwischenspiel, sage ich, nur zweimal am tag. ich angele mir den eimer, seit geraumer zeit, schmeisse ich alles erst mal darein, habe ein ganzes dutzend, schneller aufgeraumet als sorgfaeltiges verstauen in kisten und schraenken. was solls, alles im eimer, mir zum vergnuegen. nehme mir das buch und den stift. eine hand noch auf der leine, wird die andere munter, kritzelt, und staune, beilaeufig gibt sie auskunft, sieh doch, was ich gefunden habe, da geht der wandersmann mit rucksack, das liegt das maedchen im fenster, da streunt eine katze herum, dann noch die einkaeufe heute.   

Freitag, 28. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 28. Mai

„In des Wortes Hülse, im Gewand, angewandt, im Vortrag, gelesen, ausgesprochen, unsicher, ungläubig, trotzdem betont, statt beiläufig erzählt, daran musst du arbeiten, Punkt Karo. Das Scheitern, Punkt Karo, wenn du dich schämst, beharrst du, du änderst den Ton, du verlierst ihn, tonlos vor Scham, errötet, denkst du, auch wenn du bleich bist. Lies vor was auf der Wand steht, lies vor was du nicht geschrieben hast, lieber mal ruhig sein, lieber mal die Luft anhalten, lieber mal tief atmen, solange du willst, wende sich nicht gegen das Wort, nicht gegen die Gesichter, die schiefen Münder, die zu lange Nase, das alles bleibt stehen, du kannst es nicht schlagen, dich nicht dagegen wenden aus schämender Wut, du schlägst nicht ins Gesicht, du erträgst die Fragen, du siehst in die Augen, du streichelst die Wangen, du bringst mit Sanftmut zurück, was du genommen. Wo immer du dich hinbewegst, mein lieber Punkt Karo, will ich dir dies alles sagen, bleib geduldig wenn du scheiterst, du scheiterst nicht, du prüfst nur Gründe. Entstanden heisst schon da, mit Sorgfalt besprochen, mit Sorgfalt betrachte was du siehst, und höre, das leiseste Geräusch aus deiner Seele tönt im Gras der Wiese, hochgewachsen, gewinnt im Brummen, Sausen, die Schönheit über jedes Antlitz, Liebgewonnene, das sind sie alle, mit sanften Worten angesprochen, zugehört, Geduld, das plappern, wie du plapperst, wovon du redest, wie du redest.“ Die zweite Stange beugte sich über Punkt Karo, „Punkt Karos schönes Selbstgespräch, ich mit Verlaub, im Laub gestanden, die langen Bohnen an den Haaren, ich haarige, Böhnchen, Bohnenstange, Leibgewordene, des Sprechens müde, dir will ich sagen, ich stand vor mancher Kellertür, ich stand in Gräben, bin zerschossen, ich fiel im nassen Acker, zog Socken an und Hüte, verscheuchte Krähen, trieb’s heftig sturzbesoffen, ich führ auch stille Selbstgespräche“. Eine weile Ruhe, Stille, andächtig das Publikum, kein murren. Punkt Karo sprach, „Ich hab den Scherz wohl übertrieben, die starre Stange da zu füttern wollen, wenn ich dich gesehen hätte, du arme müde Bohnenstange, du hättest bei mir das Essen frei, besuch mich ruhig.  


Pke26




Gesendet mit der Telekom Mail App

-----Original-Nachricht-----
Von: jean boskja missler <homerbasalt@googlemail.com>
Betreff: Pke26
Datum: 28.05.2021, 15:41 Uhr
An: Atelier Homer Basalt Blog <homer.basalt.atelier1947@blogger.com>, jean boskja missler <homer.basalt@t-online.de>

in des wortes huelse, im gewand, angewandt, im vortrag, gelesen, ausgesprochen, unsicher, unglaeubig, trotzdem betont, statt beilaeufig erzaehlt, daran musst du arbeiten, punkt karo. das scheitern, punkt karo, wenn du dich schaemst, beharrst du, du aenderst den ton, du verlierst ihn, tonlos vor scham, erroetet, denkst, auch wenn du bleich bist. lies vor was auf der wand steht, lies vor was du nicht geschrieben hast. lieber mal ruhig sein, lieber mal die luft anhalten, lieber mal tief atmen, solange du willst, wende sich nicht gegen das wort, nicht gegen die gesichter, die schiefen muender, die zu lange nase, das alles bleibt stehen, du kannst es nicht schlagen, dich nicht dagegen wenden aus schaemender wut, du schlaegst nicht ins gesicht, du ertraegst die fragen, du siehst in die augen, du streichelst die wangen, du bringst mit sanftmut zurueck, was du genommen. wo immer du dich hinbewegst, mein lieber punkt karo, will ich dir dies alles sagen, bleib geduldig, wenn du scheiterst, du scheiterst nicht, du pruefst nur gruende, enstanden heisst schon da, mit sorgfalt besprochen, mit sorgfalt betrachte was du siehst, und hoere, das leiseste geraeusche aus deiner seele toent im gras der wiese, hochgewachsen, gewinnt im brummen, sausen, die schoenheit ueber jedes antlitzt, liebgewonne, das sind sie alle, mit sanften worten angesprochen, zugehoert, geduld, das plappern, wie du plapperst, wovon du redest, wie du redest. die zweite stange beugte sich ueber punkt karo, punkt karos schoenes selbstgespraech, ich mit verlaub, im laub gestanden, die langen bohnen an den haaren, ich haarigge, boehnchen, bohnenstange, leibgeworden, des sprechens muede, dir will ich sagen, ich stand vor mancher kelletuer, ich stand in graeben, bin zerschosser, ich fiel im nassen acker, zog socken an und huete, verscheuchte kraehen, triebs heftig, sturzbesoffen, ich fuehr auch stille selbstgespraeche. eine weile ruhe, stille, andaechtig das publlikum, kein murren. punkt karo sprach, ich hab den scherz wohl uebertrieben, die starre stange da zu fuettern, wenn ich dich gesehen haette, du arme muede bohnenstange, du haetts bei mir das essen frei, besuch mich ruhig.  

Pke26

in des wortes huelse, im gewand, angewandt, im vortrag, gelesen, ausgesprochen, unsicher, unglaeubig, trotzdem betont, statt beilaeufig erzaehlt, daran musst du arbeiten, punkt karo. das scheitern, punkt karo, wenn du dich schaemst, beharrst du, du aenderst den ton, du verlierst ihn, tonlos vor scham, erroetet, denkst, auch wenn du bleich bist. lies vor was auf der wand steht, lies vor was du nicht geschrieben hast. lieber mal ruhig sein, lieber mal die luft anhalten, lieber mal tief atmen, solange du willst, wende sich nicht gegen das wort, nicht gegen die gesichter, die schiefen muender, die zu lange nase, das alles bleibt stehen, du kannst es nicht schlagen, dich nicht dagegen wenden aus schaemender wut, du schlaegst nicht ins gesicht, du ertraegst die fragen, du siehst in die augen, du streichelst die wangen, du bringst mit sanftmut zurueck, was du genommen. wo immer du dich hinbewegst, mein lieber punkt karo, will ich dir dies alles sagen, bleib geduldig, wenn du scheiterst, du scheiterst nicht, du pruefst nur gruende, enstanden heisst schon da, mit sorgfalt besprochen, mit sorgfalt betrachte was du siehst, und hoere, das leiseste geraeusche aus deiner seele toent im gras der wiese, hochgewachsen, gewinnt im brummen, sausen, die schoenheit ueber jedes antlitzt, liebgewonne, das sind sie alle, mit sanften worten angesprochen, zugehoert, geduld, das plappern, wie du plapperst, wovon du redest, wie du redest. die zweite stange beugte sich ueber punkt karo, punkt karos schoenes selbstgespraech, ich mit verlaub, im laub gestanden, die langen bohnen an den haaren, ich haarigge, boehnchen, bohnenstange, leibgeworden, des sprechens muede, dir will ich sagen, ich stand vor mancher kelletuer, ich stand in graeben, bin zerschosser, ich fiel im nassen acker, zog socken an und huete, verscheuchte kraehen, triebs heftig, sturzbesoffen, ich fuehr auch stille selbstgespraeche. eine weile ruhe, stille, andaechtig das publlikum, kein murren. punkt karo sprach, ich hab den scherz wohl uebertrieben, die starre stange da zu fuettern, wenn ich dich gesehen haette, du arme muede bohnenstange, du haetts bei mir das essen frei, besuch mich ruhig.  

Donnerstag, 27. Mai 2021

HNA

uns

Entdeckungen im Grünen b

BBK-Künstler zeigen Skulpturen, Keramik und Objekte im Botanischen Garten

VON PAMELA DE FILIPPO

Kassel - Kassels Botanischer Garten ist ein echtes Kleinod. Mit seinen hübsch angeleg ten Rosen- und Heilkräuter beeten, Kakteen und Farnen ist er zu jeder Jahreszeit ei nen Besuch wert. Im Augen blick gibt es aber noch einen weiteren Grund, dort einen Spaziergang zu machen: Im Rahmen der Veranstaltungs reihe Kasseler Gartenkul tur" stellen dort elf Mitglie der des Bundesverbandes Bil dender Künstlerinnen und Künstler (BBK) Kassel-Nord hessen aus.

Das Faszinierende ist, dass sich die Kunstwerke hervor ragend in die grüne Umge bung einfügen. Fast so, als ge hörten sie schon immer hier her. So wie Claudia Arndts Ar beit ein gebunden", die auf Augenhöhe an einem Baum befestigt ist: Auf einem Stick rahmen hat sie eine Collage aus bemaltem Organza, Foto grafien, Stoff und Haaren ge schaffen wie eine Lebensge schichte, die zu einem Bild

verwoben wurde. Hildegard Jaekel hat in den Botanischen Garten kurzer hand ein kleines naturkund- liches Kabinett eingebaut. In

Als wäre die Kunst schon immer hier

Aquarien präsentiert sie neue (frei erfundene) Schwamm Spezies: vom spongia vera gradiosa" bis zum spongia inferna". Die Lust am For schen und Ordnen sei ein ele mentares Bedürfnis, schreibt

Vier Frauen aus aller Welt: Tonskulpturen von Angelika Oft-Roy.

die Künstlerin, und ihre Ar beit ist die schönste Bestäti gung dieser Aussage

Eine Entdeckung sind auch die vier Tonskulpturen von Angelika Oft-Roy: Mit ihren pompösen Kleidern und selt samen Kopfbedeckungen strahlen die vier dargestell ten Frauen geballte Weiblich keit aus. Einige Meter ent fernt sind zwei von Ruth Lahrmann zu sehen. Ob jekte aus Cortenstahl, die mit ihren Einschnitten, Biegun- gen und Knicken jedoch er

FOTOS PAMELA DE EXPRO

staunlich leicht wirken. Ebenfalls beteiligt sind die BBK-Künstler Jean Boskja Missler, Hella Meyer-Alber. Il ka Christof, Kordula Klose.

Sabine Reyer, Ulrike Seila cher und Wladimir Olenburg. Als Gast stellt Wayne Parson son aus, dessen Skulpturen während eines Aufenthalts in Deutschland entstanden sind.

Bis 6. Juni im Botanischen Garten Kassel, Bosestraße 5. Eintritt frei. weitere Informationen unter gar tenkultur-kassel.de

Hier wird die Lust am Forschen geweckt: Hildegard Jaekel präsentiert vier neue Schwamm-Spezies.


Gesendet mit der Telekom Mail App

Montag, 24. Mai 2021

Samstag, 22. Mai 2021

Freitag, 21. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 21. Mai

„Stange, Stange, ...., Herr, von allen guten Geistern, sieh an“. Ich reichte ihr eine Schüssel Milchreis, mit Zimt, „Iss erst mal, stell dir vor du hättest einen Mund, Stange, du starre Stange, du dunkle Stange, du Bohnenstange, mit etwas Mühe könntest du schon“. Ich reichte ihr die Schüssel, hob denn gefüllten Löffel in die Höhe. „Suchst du denn Mund“, kam aus dem Publikum, Unruhe, Programmheft aufgeschlagen, Hustenbonbon, „Was soll das werden?“. Da schallte es auf der Bühne, die im Schummerlicht einer Lampe nur spärlich einzusehen war, „Suchst du denn Mund, Mund, ...., Muuund“, langgezogen, wie aus der Gruft, tiefer Bass. „Er sucht den Mund, Sie sucht den Mund, den Mund, den Schlund, den Schlund.....“. Der mehrstimmiger Chor sang das mit swing, mal rauf, bis zum dreigestrichen c, runter bis zum tiefen a. Ich zog den Mund beim Grinsen zu einem geraden Strich, schätze mal 7 cm werden’s wohl sein, ich wärmte mir die Augen im ausverkauften Saal, der jetzt, da Chor und Bass aufs schönste swingte, zufrieden Hosenfalte, Blusenträger, da wo es klemmt, in Ordnung brachte. Die Stange blieb was sie war, standhaft, weigerte sich ganz unbeteiligt. So stimmte ich, wie geprobt, das Loblied an. „Es steht die Stange überall im Feld, es steht die Stange überall im Hof, es steht die Stange auch bei Nacht, im Hof, auf dem Feld, da nähert sich der Mensch mit einer Leine, er fädelt eine lange Leine durch die Öse an der Stange, da weht auf ganzer Länge bald eine schöne Menge an frischer Wäsche, die Stange steht ganz still, es weht die Unterhose, das Laken bläht sich auf, der Mensch geht ganz zufrieden in sein trautes Haus. Er nimmt sich aus der Dose, ein Plätzchen für den Tee, unten auf der Leine, da trocknet ganz alleine, zwischen stolzen Stangen, was der Mensch dort hingehangen“. Zaghaftes klatschen, aber ein Blümchen doch, aus der ersten Reihe. Es ging in die Pause, ich war amüsiert, „Dann bis nachher“.

Pke23

stange, stange, ...., herr, von allen guten geistern, sieh an, ich reichte ihr eine schuessel milchreis, mit zimt, iss erst mal, stell dir vor du haettest einen mund, die stange, die starre stange, die dunkle stange, die bohnenstange, mit etwas muehe koenntest du schon, ich reichte ihr die schuessel, hob denn gefuellten loeffel in die hoehe, suchst du denn mund, kam aus dem publikum, unruhe, programmheft aufgeschlagen, hustenbonbon, was soll das, da schallte es auf der buehne, die im schummerlicht einer lampe nur spaerlich einzusehen war, suchst du denn mund, mund, langezogen wie aus der gruft, tiefer bass, er sucht den mund, er sucht den mund, den mund, den schlund, den schlund, ein mehrstimmiger chor sang das mit swing, mal rauf, bis zum dreigestrichen c, runter bis zum tiefen a. ich zog den mund beim grinsen zu einem geraden strich, schaetze mal 7 cm werdens wohl sein, ich waermte mir die augen im ausverkauften saal, der jetzt da chor und bass aufs schoenste swingte, zufrieden hosenfalte, blusentraeger, halt da wo es klemmte, in ordnung brachte. die stange blieb was sie war, standhaft, weigerte ganz unbeteiligt. so stimmte ich, wie geprobt, das lodlied an. es steht die stange ueberall im feld, es steht die stange ueberall im hof, es steht die stange auch bei nacht, im hof, auf dem feld, da naehert sich der mensch mit einer leine, er faedelt eine lange leine durch die oese an der stange, da weht auf ganzer laenge bald eine schoene menge an frischer waesche, die stange steht ganz still, es weht die unterhose, das laken blaeht sich auf, der mensch geht ganz zufrieden in sein trautes haus. er nimmt sich aus der dose, ein plaetzchen fuer den tee, unten auf der leine, da trocknet ganz alleine, zwischen stolzen stangen, was der mensch dort hingehangen. zaghaftes klatschen, aber ein bluemchen doch, aus der ersten reihe. es ging in die pause, ich war amuesiert, dann bis nachher.  

Donnerstag, 20. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 20. Mai

Punkt Karo ist in der Stadt, flüsterten man, Punkt Karo ist in der Stadt, gab man weiter, Plakate, Zettel, die Neonlichter flackerten aber, man ließ es dabei. Heute Abend schon, Punkt Karo auf der Bühne, von der Intendantin war ihm freigestellt selbst zu entscheiden, ob ein Stück, eine Oper, ein Konzert, eine Tafel, ein Abgang, ein Auftritt, geritten, barfuss, im Hemd, ohne Hemd, barbrüstig, mit Stimme, heiser, fiebrig, mit glänzenden Augen, fragwürdig, skandalös, das alles zur Wiedereröffnung. Bescheiden sagte Punkt Karo, nein, ein Zwiegespräch, ein Selbstgespräch, ein Horn, einen Titel hatte er genannt, der war zu sehen, talking between poles, einer starrenStange, einer die sich bog. er sprach mit beiden, sprach mit dem Horn, das nahm auf den Schoß. Nun da er beim Packen war, die Sachen werden abgeholt, griff ihn der Kummer, doch nur kurz, er öffnete die Tür, er schloss sie wieder. Wie sehr er sich freute, merkte er jetzt. Lana, die Rhabarberin lenkt ihr Raumschiff übers Dach, aus den Lautsprechern tönt auch Punkt Karos Stimme, der gerade jubelt. Es blitz, regnet Konfetti, bunte Schirme segeln, Klappen öffnen sich, Geräusche, Kohlenschütte, Toilettenspülung, Polterabend, es war toll, Lana kam herunter. Punkt Karo freut sich, ermuntert, „Solange hast du dort gesessen“, die Delle im Sessel hob sich nicht, „Da saß ich nicht“, zeigt auf den Stuhl, „Punkt Karo lieber, du warst im Wald, oh wie mutig, ich bin stolz, oh Punkt Karo“, sie nippt an der Tasse, „Punkt Karo war im Berg, suchte Schönes, fand dort viel, lernte brav, stieg Leitern, rutsche durch Schächte“, sie lachte, nippte wieder, prustete Kaffee, wischte sich die Lippen, nahm das Taschentuch, winkte, die Tür, ließ sich hieven, nahm einen von Luftballons, der platzte, rief mir zu „Punkt Karo, bis heute Abend, in der ersten Reihe, ich bin die mit Blumen auf dem Hut, mach’s gut“. 


Gesendet mit der Telekom Mail App

Pke 22

punkt karo ist in der stadt, fluesterten man, punkt karo ist in der stadt, gab man weiter, plakate, zettel, die neonleuchten flackerten aber, man lies es dabei. heute abend schon, punkt karo auf der buehne, vom intendanten war ihm freigestellt selbst zu entscheiden, ein stueck, eine oper, ein konzert, eine performance, eine tafel, ein abgang, ein auftritt, geritten, barfuss, im hemd, ohne hemd, barbruestig, mit stimme, heiser, fiebrig, mit glaenzenden augen, fragwuerdig, skandaloes, das alle zur wiedereroeffnung des theaters nach einem jahr. bescheiden sagte punkt karo, nein, ein zweigespraech, ein selbstgespraech, und ein horn, einen titel hatte er genannt, der war zu ssehen, talking between poles, einer starren, einer die sich bog. er sprach mit beiden und sprach auch mit dem horn, das nahm auf den schoss. du gutes horn, bevor er blies, du wasserhorn, zog den bogen heraus, kippte es und hielt es warm, gutes horn. nun da er beim packen war, die sachen werden abgeholt, packte ihn der kummer, doch nur kurz, er oeffnete die tuer, er schloss sie wieder. wie sehr er sich freute, merkte er jetzt. lana, die rhabarberinn lenkte ihr raumschiff ueber die daecher, aus den lautsprechern toente es, auch punkt karos stimme, der gerade jubelte. es blitze, regnete konfetti, bunte schirm segelten, klappen oeffneten sich, geraeusche, kohlenschuette, toilettenspuelung, polterabend, es war toll, lana kam auch herunter. punkt karo freut sich, ermuntert, solange hast du dort gesessen, die delle im sessel hob sich nicht, da sass ich nicht, zeigt auf den stuhl, punkt karo lieber, warst im wald, oh wie mutig, ich bin stolz, oh punkt karo, sie nippte an der tasse, punkt karo war im berg, suchte schoenes, fand dort vieles, lernte brav, stieg leitern, rutsche durch schaechte, sie lachte, nippte wieder, pprustete kaffee, wischte sich die lippen, nahm das taschentuch, winkte, die tuer, sie liess sich hieven, nahm einen von luftballons, der platze, rief mir zu punkt karo, bis heute abend, in der ersten reihe, bin ich die mit blumen auf dem hut, machs gut. 

Mittwoch, 19. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 19. Mai


Der Stift schmerzte. so fest drückte ich. Ich habe es mir auf den Leib geschrieben. Verlorene Worte. Der Berg hatte sich geweitet, war nur nachts noch sichtbar, in Dunkelheit, strahlte er. Drückte mich sanft, nahm mir den Stift aus der Hand und summte ein Lied. Ich trippelte allein in den Wald und kritzelte mir das Hemd voll. Ich zog es weit, hielt auf zum Fangen, stieg auf den Baum, kullerte vom Ast. Beschnuppert. Vom tag getrennt, in schöner Wiege lag ich da mit Rassel, wohl angekommen. Strahlend sah hoch zu allen sich sich zu mir beugten. Kein Abschied drohte mir. Wie ich so stille lag, Hand und Fuß versuchte, sah ich, daß ich lang gewachsen, nur Andacht hielt, und Sehnsucht zog von Westen her und hat mich schon gefasst. Ich wälzte mich im Moos. Ich trollte mich, beim Laufen knackten trockene Zweige, brachen. Ich sah die Schneise, die zum Tal hin, mit Hindernissen, Bewuchs und nassen Grund, die ich kannte, in die ich sprang und weiter springend überwand, im Tau, in gelben Blumenbeeten, Nesseln, Kletten. Im Morgenlicht versuchte ich es noch einmal, zog mir das Hemd herab, geschürzt bekam ich Lust am Mut, und sang , und sprang,

Pke 21

der stift schmerzte. so fest drueckte ich. ich habe es mir auf den leib geschrieben. verlorene worte. der berg hatte sich geweitet, war nur nachts noch sichtbar. in dunkelheit. strahlte er. drueckte mich sanft. nahm mir den stift aus der hand und summte ein lied. ich trippelte allein im wald und kritzelte mir das hemd voll. ich zog es vor und kullerte vom ast. beschnuppert. vom tag getrennt, in schoener wiege lag ich mit der rassel. wohl angekommen. so strahlend hoch zu allen sich sich zu mir beugten. kein abschied drohte mir. wie ich so stille lag, hand und fuss versuchte, sah ich das ich lang gewachsen, nur andacht hielt, und sehnsucht zog von westen her und hatte mich gefasst. ich waelzte mich im moos. ich trollte mich, beim laufen knackten trockene zweige, brachen. ich sah schon die schneise die hin zum tal mit hindernissen, bewuchs und nassen grund, die kannte, in die sprang und weiter springgend ueberwand, im tau, in gelben blueetenbeeten, nesseln, kletten. im morgenlicht versuchte ich es nocheinmal, zog mir das hemd herab, beschuerzt bekam ich lust am mut,
 

Montag, 17. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 17. Mai

Die Stöcke prüften den hallenden Raum. Die Schlägel, die Hände, schufen, was sie zu prüfen schienen, mit einem Schlag einen Raum. Als sie drinnen waren, stiessen sie an die Hülle, standen vor Wänden, hingen an festem Gestein, aus dem es regnete. Die Allmächtigen Räume, in die sie gelangten, ausgehöhlt, sorgfältig, geschliffen, Tropfen um Tropfen gewachsen, Atemluft, was drohend schien, lachte plötzlich, mächtige Zähne im Maul schoben sich auseinander. Die Schwärze füllte sich mit brodelnden Flüssen, Feuer, die eben schon wieder versiegten. Mit einem leisen Pick mit den Hammer, öffnete sich eine durchscheinende Halle, fielen Blüten deutend auf Wind, schaukelnd zu Boden, der da war. Im kleinsten Bereich, unter meinen Händen, wie eine Botschaft, wie ein Funkspruch, Hitze, die perlend an mir hing, innehalten, das Wunder der ewigen Schlange, Innen wie Außen, ohne zu zimmern, ohne Wände, ohne Stapel, erst in der Folge, nachher. Vom Raum gelöst, prasselnd, knisternd, zischend, summend, in heiliger Luft, im Flug, im Tanz, kein Taumeln, kreisend, den Flügel aufgestellt, beim Warten, die Kreise gelöst, die Beine, den Stand geprüft, von selbst, ohne Frage, nicht unterschieden, den Wellen Treibholz mitgegeben, das trümmernd in der Ferne hallt, die engen Schnellen übersprungen , klimpernd, das sind drei, das ein Ton.

Pke 20

die stoecke prueften den hallenden raum, mit schlegeln, haenden, schufen sie was sie zu pruefen schienen, mit einem schlag, einen raum, wenn sie drinnen sassen, stiessen sie an die huelle, standen vor waenden, festem gestein, aus dem es regnete. die allmaechtigen raeume in die sie gelangten, dahin kamen sie nicht mit dem werkzeug. tropfen um tropfen ausgehoehlt, sorgfaeltig geschliffen, atemluft, was drohend schien, lachte ploetzlich, die maechtigen zaehen im maul, schoben sich auseinander. die schwaerze fuellte sich mit brodelnden fluessen, feuer, die eben schon wieder versiegten. mit einem leisen piek mit den hammer, oeffnete sich eine durchscheinende halle, fielen blueten aus dem nichts, deuteten auf wind, schaukelnden zu boden, der da war. im kleinsten feld unter meinen haenden, mit der botschaft, wie ein funkspruch, mit der hitze, die perlend an mir hing, mit dem innehalten, mit dem wunder, der ewigen schlange, innen wie aussen, ohne zu zimmern, ohne waende, ohne stapeln, erst in der folge, nachher. vom raum geloest im prasseln, knistern, zischen, summen, in heiliger luft, im flug, im tanz, kein taumeln, kreise, den fluegel aufgestellt, mit manier die kreise, geloest. die beine ausgerichtet, den stand geprueft, von selbst, nicht mehr unterschieden, den wellen treibholz mitgegeben, das truemmend aus der ferne hallt, die engen schnellenuebersprungen, ein klimpern, das sind drei, da einer. 

Freitag, 14. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 14. Mai

Sie kamen auf der Allee, ritten auf ihren Haustieren, Löwen, Dackeln, Schweinen, Waranen, Schildkröten, Tigern, Enten, Bären. Was zu klein war erschien groß. Sie ritten stumm. Damen und Herren, der ganze Staat, Pomade, Maske, die Lippen zum Sieg geschlossen. Die Augen kraulten, die Hände am Zügel, die Löwen zeigten Zähne, die Dackel bissen unentwegt, die Hühner hackten Hähne, die Bären standen aufrecht, die Schweine galoppierten. Die aus dem Wald kamen berichteten. Herren und Damen verdrückten sich. Die Entlassenen füllten die Allee, hielten Bücher in der Faust, zogen das Messer, fielen unter der ersten Salve, da stiegen Herren und Damen wieder auf, Bären leckten Blut, Löwen leckten Blut, Dackel bissen. Ich hatte eine Fliege in der hohlen Hand geschützt, die floh. Wir strengten uns an, legten dort einen Stein hin, kappten die Leinen von den Tüchern, stoppten die Übertragung, wenn es gelang, die Bilder, die Unterlippe, das ernste Gesicht, die Erklärungen. Damen und Herren in Uniform. Haustiere aus Rohren und Schaltern, Mordpläne in der Platine, feuerten. Ausgeträumte Welt, verschwitze Hand, abgetrennt, Trümmer. Im ducken beten. Damen und Herren, was tut ihr uns an?



Gesendet mit der Telekom Mail App

Pke 19

sie kamen auf der allee, ritten auf ihren haustieren, loewen, dackeln, schweinen, waranen, schildkroeten, tigern, enten, baeren. was zu klein war erschien gross. sie ritten stumm. damen und herren, der ganze staat. pomade oder maske, die lippen zum sieg geschlossen. die augen kraulten, die haende am zuegel, die loewen zeigten zaehne, die dackel bissen unentwegt, die huehner hackten die haehne, die baeren standen aufrecht, die schweine galoppierten. die aus dem wald kamen berichteten. herren und damen verdreuckten sich. die entlassenen fuellten die allee. hielten buecher in der faust, zogen das messer, fielen unter der ersten salve, da stiegen herrren und damen wieder auf, baeren leckten blut, loewen leckten blut, dackel bissen. wir hatten eine fliege in der hohlen hand geschuetzt, die floh. wir strengten uns an, legten dort einen stein hin, kappten die leinen von den tuechern, stoppten die uebertragung, wenn es gelang, die bilder, die unterlippe, das ernste gesicht, die erklaerungen. damen und herren in uniform. haustiere aus rohren und schaltern, mordplaene in der platine, feuerten. ausgetraeumte welt, verschwitze hand, abgetrennt, truemmer. im ducken beten. damen und herren was tut ihr uns an., ,   

Dienstag, 11. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 10. Mai

Wie elend ihm war dem Unversorgten, Kalenderabreisser. Jeder Tag eine Gleichung, gerundet, gezählt. Kaum Gesichte, Unbekannte. Am nächsten Tag bei gleißender Sonne vor großen Gebäuden, staubig, blank. Wo Wehmut ist, ist kaum Ferne, wo Atem ist, Abenteuer. Es war auf der Grenze, beinahe, noch ungewiss, einen Schluck Wasser, ein schieres Brötchen, das war alles. Wenn ich dem Schiff dort draußen folge, genügt es, seine Spur ist genug. Die leeren Taschen sorgen mich nicht. Erst später schau ich mich um. Ich lege das Kalenderblatt neben die Kaffeetasse. Die Klingel zischelt nach dem Schrillen, ja, ich bin da. Welche Freude. Werden gleich einen Plan machen für den Tag, erst noch eine Schrippe, halbe, mit Butter, Marmelade. noch mal Kaffee. Zwei mit Hüten gehen die Treppe hinab, grüßen die Nachbarn, haben Pläne, was für ein Fest.  



Gesendet mit der Telekom Mail App

Pke18

wie elend ihm war dem unversorgten, kalenderabreisser. jeder tag eine gleichung, gerundet, gezaehlt. kaum gesichte, unbekannte. am naechsten tag bei gleisender sonne vor grossen gebaeuden, staubig, blank. wo wehmut ist, ist kaum ferne, wo atem ist, abenteuer. es war auf der grenze, beinahe, noch ungewiss, einen schluck wasser, ein schieres broetchen, das war alles. wenn ich dem schiff dort draussen folge, genuegt es, seine spur ist genug. die leeren taschen sorgen mich nicht. erst spaeter schau ich mich um. ich lege das kalenderblatt neben die kaffeetasse. die klingel zischelt nach schrillen, ja, ich bin da. welche freude. werden gleich einen plan machen fuer den tag, erst noch eine schrippe, halbe, mit butter, marmelade. noch mal kaffee. zwei mit hueten gehen die treppe hinab, gruessen die nachbarn, haben plaene, was fuer ein fest.  

Freitag, 7. Mai 2021

Punkt Karos Echos, 6. Mai

Zwischen den Blättern, im Buch, im kleinen Zimmer, am Ofen, hinter der Lampe, beim studieren, ich lese, zupfe, stelle mir den Schemel bei das Licht, lege ab, blättere, schlage die Seite um. Die aufgeschriebenen Gedanken, die Worte, sind gemütlich, selbst die schlimmen. Ich sitze ja geschützt, bilde mich, lege Stroh in den Kopf, auch für die Mäuse. Hast du je im Kloster mit Worten gefechtet, hast du schnell die richtigen Schlüsse gezogen, hast du erwidert, mit Händen und Füßen geredet. Ach kleine Stube, kleine Lampe, du Funzel, du warme Decke, du zugefrorenes Fenster, ich hauche dich an, ich mal ein Herz hinein, ich schreibe meinen Namen, ich blicke hinunter in die Straße. Schon dunkel. 



Gesendet mit der Telekom Mail App

Pke17

zwischen den blaettern, im buch, im kleinen zimmer, am ofen, hinter der lampe, beim studieren, ich lese, zupfe, stelle mir den schemel bei das licht, lege ab, blaettere, schlage die seite um. die aufgeschriebenen gedanken, die worte, sind gemuetlich, selbst die schlimmen. ich sitze ja geschuetzt, bilde mich, lege stroh in den kopf, auch fuer die maeuse, hast du je im kloster mit worten gefechtet, hast du schnell die richtigen schluesse gezogen, hast du erwidert, mit haenden und fuessen geredet_ ach kleine stube, kleine lampe, du funzel, du warme decke, du zugefrorenes fenster, ich hauche dich an, ich mal ein herz hinein, ich schreibe meinen namen, ich blicke hinunter in die strasse. schon dunkel. 

Donnerstag, 6. Mai 2021

Dienstag, 4. Mai 2021

zeitachse




Gesendet mit der Telekom Mail App