Sonntag, 28. November 2021

Notationen

Bereich in der Mitte, Bereich angrenzend
Area in the middle, area adjacent

Samstag, 27. November 2021

Notationen

long line with curlicues, point with rotation


Von meinem iPad gesendet

Mittwoch, 10. November 2021

Montag, 8. November 2021

Donnerstag, 4. November 2021

Mittwoch, 3. November 2021

Über Eck funktioniert

Punkr Karos Echo, korrigiert

Am Badehaus, die Türen weit offen, Wasser sprudelt in die Wannen, dort drüben am Kiosk holte ich mir Limonade, das war als Kind, wenn ich zum Duschen mit dem Vater ging, drückte mit dem Finger die Murmel fest hinunter und trank, dann das Tütchen Brause in die Hand geschüttet, abgeleckt, Waldmeistergrün. Dort graue Kittel an den Haken, hier zur Wanne rein gewinkt mit weißen Jacken und für uns Kapitäne eine Mütze, die Arme immer in Bewegung, schon mal ein bisschen Wind gemacht, es klingt der Gondoliere draußen, in die Wanne träume ich, fahre in der Gondel fort, gleite durch Gerüche, in der Frische brackiges Wasser, liege lange in Wanne, bis es läutet, schlüpfe in das Tuch und binde es, stehe am Fenster, höre Gondolieri weitersingen, lasse auch meine Stimme klingen, da öffnet sich die Tür, ein Strauß Narzissen wird mir auf den Schoß gelegt, das kleine Hündchen bellt an dünner Leine, sie wartet bis ich angezogen bin und reicht mir noch die Jacke. 

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Bid

Montag, 25. Oktober 2021

Punkt Karos Echo, korrigiert

Eine lose Abfolge hinlänglicher Ereignisse, Kissen gerückt, in die Schuh geschlüpft, der hellblaue Schal liegt auf dem Bauch, auf den Pullover gemaltes Bild schaut Schwarz, Weiß, Blau heraus, eine Zigarette an die Lippen geklebt,  balanciert, zusammengekniffen und gewippt, Glut an der Spitze, Rauch gekräuselt in die Luft gepustet. Ach, was soll das heißen, Verzicht, auf das, Trompete spricht, „Ihr Zauderer, lasst mehr geschehen!, bevor ein nasses Laken weht". Gerüche, Teer ins Schienenbett gegossen, am heißen Sommertag, große Bäume geben Schatten, Veilchen ruhen, der Flieder duftet neben Teer. Strohballen säumen die Straße, Motorräder knattern, verströmen süßlichen Geruch. Was sagt die Nase?, „Dann ist Sommer", ja! Aus dem Seitenwagen lehnt ein Tänzer, berührt die Straße mit der Schulter, fast. Lass uns Mäuse füttern, Ratten auch, die angstvoll blicken. Letzte Nacht, in einer Kiste, auf Sand, da schlief ich unter Decken, ich roch nach kaltem Teer. An dem Tag im Kino, mit neuen roten Schuhen, „Die sind Rot", das bellen Hunde, Grillen zirpen es, mit roten Schuhen, grub ich den Tag aus, der in Luft hing, da warf der Wind, das los gerüttelte Schild, nach unten, das war am Nachmittag, vor der Bäckerei, beinahe auf die Tische. Es stoppte jäh vor einem Löwen aus Porzellan, der dennoch kippte, zur Seite fiel, er landete mit Krach, der dicke Schädel schrammt  vorbei, ein Gast blickt ruhig auf das Geschehen, der schwere Löwen prüft die Kante, als läge eigener Wille vor, unter den Locken im Porzellan. Was schon geborgen war, lag in der Karre, gut an der Kante, der schwere Löwe fiel, Seile wurden angebunden, sachte nachgelasssen, nichts zerschlagen. Pause. Die Bergung wurde abgebrochen, hingelaufen,  mit den Mundwinkeln gezuckt. Dann schlug ich mein Buch auf,  prüfte, Köpfe im Buch versunken tauchten auf und staunten, Zeichnungen, auf weichem Grund, ganz offenporig, helle gelbe Haut, wie Lederlappen, da stand die Bleistiftspur und gaukelte Bewegung vor, als ich zwischen den Seiten etwas fand, das lose in den Händen hing, wie ein altes Handtuch. Am Ende der Geschichte trage ich schon Geborgenes zurück, was schön begann, verloren. Was bleibt mir? Der weiße Löwen aus Porzellan, den lasse ich liegen, der glänzt schon wieder, in der Sonne.  

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Punkt Karos Echo, Bild

Das letzte

Bild

Pke.bild

Punkt Karos Echo, korrigiert

Ich hielt es nicht mehr aus, sprang auf, ließ das Bett wie es war, schob das Fenster hoch, stieg auf die Leiter. Alles drängte auf einmal zu den Bädern. Obusse mit angelegten Stangen an den Drähten, kurven Beladen in den engen Straßen. Es wurde laut, zu laut, Ohrenklappen trug ich nicht, es nutzte nichts, drückte mir die Hand gegen die Schläfen, ich stand ohne Hose da, es war entschieden, mich zogs an einen anderen Platz, Kulissen wurden aufgebaut, ein Hotel mit engen Stiegen. Prometheus malt Holunderbüsche, Sybille liegt, die schwarze Katze gähnt. Das Handgelenk gelingt, der Mund, die spitze Nase, das Ohr, ich lausche hin, suche das hohe F, Reihenfolge, Eintrag, Überschreitung, Grenze, am Seil, Balance, Impuls, beim schnellen Tauchen ins Bodenlose, einatmen, mit vollem Pinsel, satt, schwer, schwebend, tropfend, ohne Brunst, ohne Wut, heftig, mit gleicher Drehung, mit Drehung des Gelenks die Geste halten, nach vorne frei, alle Hebel lösen, blaue Farbe ungehalten, im Schwall vom Tisch, der Boden öffnet sich, Kellerluft steigt hoch, durch den Spalt zeigt auf dem Laken die Frau ihr gelbes Haar, ohne Wimpern, Ameisen laufen Parade, Fahrräder auch, geschoben, Krähen zögern noch zu landen, rufen beharrlich, „kräh", zwischen „piep piep", den Vogel in die Luft gelassen, frei, klatsche im Wind, dicke Farbe, Vogelkacke, mein Haar verweht, werfe Steine übers Wasser, die titschen, springen auf, bringen Kreise, Echos, Spuren, Linien, gehen verloren, wo Gesten an der Wand zertrümmern, bleibt ein Fleck, Gesten die sich wiederholen, schlingen sich ins Häkelwerk. Wespe stolpert zwischen Gräsern, stürzt ins Wasser, rudert vorwärts zum Stein. Die Nebenbühne lädt zum Speisen ein, die, die ein Püppchen haben reden, die, die ein Hündchen haben reden auch. 

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Neu

Neu

Neu

Punkt Karos Echo, korrigiert

Das unterschreibe ich nicht. Nicht zu dem Preis. Blanche. Rückwand weiß, alles auf Kante, auf den Stapel, in den Verschlag, sortiert, trocken gehalten für später, das ist getan. Den Stuhl nicht unter den Tisch stellen, siehst du, ich habe die Beine ausgestreckt und schränke die Hände hinterm Kopf, bequem abwarten während Boote vorbeiziehen, vor  roten Fassaden, die Räume, Rosa, Grau, Gold. Das trockene Holz der Verschläge, das trockene Papier, der Staub. Die Feder in Tinte getaucht, Pinsel in Tusche getaucht, Ruhe, vor der Bewegung. Rundungen gegen Richtungen, schnurgerade, eingeteilt, Felder bestellt, gepflanzt, sortiert. Auf den Stapel im Verschlag, Haufen, in der Ecke, geformt, Dreieck, abschüssig, die trockene Farbe, der trockene Stoff, Boden, Dielen, Bohnen, Kaffee, Teppiche. Ich pfeife, eine Note, eine andere Note, zum Schluss, auf und ab, Grundton B, Arme recken, Beine strecken, kippeln, Stuhlbein fest, ich baue noch einen Verschlag, der Raum ist da, vergiss nicht, Eimer, schwarze Eimer, dadrin kleine Schnipsel, weggeworfen, zu fett, zu elegant, zu rüpelhaft, ohne Strich. Habe meine Matrosenbluse an und schaue runter, auf große Kähne, Tuten, schau nach kleinen Booten mit Wimpeln, Schornsteine, im Wasser, an Land, was stürzt, was untergeht, entscheide nicht ich, die alte Pfeife pfeift nach dem Hund, Drecksack kommt selbst, Schutzmann untätig, fahre los, Kehle trocken, bald an der Kreuzung, an der Kanzel, Kamera, Schwenk, schwenkt auf César, Citronella, Daniel, Diane, Emil, Fritz, Fiona, Gertrud, Gisela, Annabel, Aide, Bertha, mehr geht nicht, könnte noch den viertel Noten Namen geben. Meine Hand schmiegt an der Kante, Adressbuch, Unbekannte drin, wie spannend, habe schon drei César eingeladen habe, und auch von allen anderen Drei, dürfte schwierig werden, Tische sind nicht lang genug, am runden Tisch die Viertel, am langen die Ganzen, dann kommt noch Niklaus mit dem Fass, mit spitzen Fingern taucht er den Kurator ein, hält ihn am Schopf, steckt ihn zum Trocknen an die Tapete, Tinte tropft. Er taucht sie alle nacheinander ein, erst mal kriegen schreien Sie, ein Viertel rutscht auf halber Strecke, fällt ins Ganze und verstummt.  

Punkt Karos Echo, korrigiert

Das Ding stellte sich mir in den Weg, dann wurde das Ding schneller, dann wurde das Ding langsamer, ich konnte ihm ausweichen, Hintergrundrauschen störte, Schuhe waren zu laut, Ferngespräche, Leitungen lagen stundenlang tot, abgefragte Zahlenkombinationen erwiesen sich als falsch, Enten zankten, andere Vögel, beharrlich, Motoren, Räder auf den Fluren. Es pfiff von oben, in zwei Meter Höhe lastend, schwere Luft drückte, lag obenauf. Ich hielt die Luft an, schluckte, mit freier Kehle hohe Töne, dem Wunsch gehorchend, Wind, verblies das schwere Feld, auch meinen Ton, verblasen, nicht mehr lastend, fliegendes steigt auf, schweres bleibt am Boden, bewahre mich vor stürzend schwerer Last, lieber mit leerem Kopf, als bös zerschlagen, vergiss es, nur vereinzelt Töne noch, kein Reden,  Rauschen,  beharrlich, stört kaum noch. Da ein Appell, nett vorgetragen als Gezwitscher, Blei am Senklot gründet im Sumpf, zwischen Wasserlilien gluckert es, mit einem Mal umarmt es mich, geborgen, mein Herz zerschmilzt, ich halte es, es sich räkelt sich, die Hand im wirren Suchen findet meine Schulter, die Finger krallen sich daran, ich suche der Augen Gegenlicht, es strahlt, entzückt, die Beine treten in die Luft, ich gebe dir Gegenlicht, ich gehe dann, alles liegt in Flammen, Tonleitern, brechen ab, Standbein, komm, ohne Trommeln geht es nicht, male es nicht aus, umkreise es, hör wohin es geht, geht es der Katze nach aufs Dach?, schau zu, der krumme Rücken, wie er im Mondlicht steht, Kraft steht auf dem Dach, lass Stühle bringen, schenk Wein aus, Leute kommen, stehen in der Runde, Fliege erkundet lila Strumpf am Knie, Schmetterling flattert Kurve, Kind ruft, „Da kommen Sie". Geschmetter, goldenes Blech, die Gruppe hüpft, Karneval, schiebt sich durch die Menge, im Stand Gesang, Zimbel, Rosshaar streicht über Geige, Luft im Balg, Finger huschen, mit Kuppen und Gelenk, Wänster lassen Seele raus, die Augen wach, die Ohren aufgestellt, lächeln beim Vergnügen, im Schwaden, auf ausgetretenen Pfaden, loben dies und das, hinter der Hand gesprochen, ohne Betonung, bezahlt, Geldschein auf die nasse Stirn, Ziegel fällt vom Dach, Scherben, Horn erschüttert, brabbelt mit, Lippe ungezügelt wechselt Klang, geht auch, wie Gekrakel in der Luft, Leitern, hochgestiegen 87 Stufen, zum Fähnchen schwenken, Seppelhosen, und gewinkt, Held, schmächtiger Junge, Leiter gelehnt, das Winkeärmchen schüttelt, hoch in der Luft, Horn, blase Alleen, Bäume aufs Geratewohl. 

Punkt Karos Echo, korigiert

Von der Galerie aus, über eine senkrecht stehende Leiter erklommen, auf einen freien Platz gesetzt, versuche ich zuzuhören. „Rad ta ba, im Punkt kata, schnellt Rad, begann und tannt die Häuser, lüg freuh de wann und dann im lopp die rüber wandern in gestropp. oh ha, da wa, die o, so lot de füte loppen". Der Redner hing in der Luft, gehalten von Zweien, die ihm unter die Arme griffen. Der Turm wuchs während des Vortrages unter seine Füßen, reichte an ihn heran, bald stand er darauf. Alles Helfen flog davon. In der Landschaft stehen Türme, Redner lassen Blätter fallen, gefaltet segelten sie davon. Falltüren klappten runter, zu Kammern, gemütlich eingerichtet an Bord, Gelenkbolzen geölt, stieg Stufe um Stufe langsam hinunter, dass sie nicht knarren. Da kam ich im Feld an, Paradiesäpfel und Rhabarber, große Blätter, spiele verstecken, „Fang mich", Großvater kurbelt am Radio, bis das grüne Auge nicht mehr flackert, im Hof bewacht der Hahn die Hennen, vom Blätterdach prasseln Eicheln, der Kommandant weint vor dem Ofen, in den Baracken, das Kind, zweimal vom Hund gebissen, einer war aus Holz. Des Nachts davon geflogen, mit den Raben, allein verirrt, Eiskristalle puderweiß, habe mir auf die Zunge gebissen, blieb lange sprachlos, kaum zu hören, schüchtern, vor mir Land, ohne Ernte, nach weiteren Nächten, Türen, Weihnachtsmusik, doch es wird regnen, Papier raschelt, weißer Falter trinkt aus Blüten, einst ein Reiter, auf fahlem Ross, weite Flusstäler, blau schimmernde Berge, Sand, Glanz, Türkis, ein kleines Körnchen Gold, das schenke ich dir, und einen roten Rucksack, Schemel, Regenhaut, „Wozu? Ich will nichts mit mir tragen", die Tür klappt zu, das Mädchen pfeift dem Vogel vor, der Vogel singt, dann die stählerne Leiter wieder hinauf, Stufe um Stufe, Angst, kein zurück, durch die Nebelküche, da brodelt Schwaden, heisses Zischen, hah, kurz in die Augen gesehen, bedrängt, hah, hah, fasst mich am Ohr, fasst ins Haar, ich falle, plumpse in den Schoß, kein Gesicht, keine Hand im weichen Nebel, liege auf Wolkenschößen, schnaubenden Rössern nah, Punkt Karo ruft auf Antenne 1947, das grüne Auge zittert, das Radio spielt, Mann grüßt zum Morgen, Birkenwasser, schwarzes Haar glänzt, singt aus dem Fenster, „Wie die nie, hab i ka schnie, un kann doch sungen, von de mär, von de su, da well de kommen, an de werder,  mit ka ka, kah i su la, da me rah, van nah, oh tu le küh, le müh, le süße knei, da rüber, beeer". Ich rücke die Kissen vom ausgehauchten Ofen, der wie ein Bleistift glänzt, hingehorcht!, in den Kurven quietschen Loren, auf den Bändern wandert weiche Kohle.

Dienstag, 19. Oktober 2021

Pke.bild

Pke.bild

Pke.bild

Pke.bild

Pke bild 22

Pke Text 21

Punkt Karos Echo, korrigiert

„Lass den Seelenesser nicht hinein", ich aß die letzte Dattel, dem Dämon hinterherzujagen kostete mich Mühe, ich werfe ihm etwas in die Knochen, füttere ihn mit Brei, wenn er satt ist, wird er schon gehen, oder gebe mich ihm ohne Seele, die tue ich vorher in den Kasten, im leeren Haus wird er nicht bleiben, er schleicht so heimlich, du merkst ihn nicht, schon bist du deine Seele los. Jetzt sitzt er vor dem Tisch, er träumt von allzu zarten Seelen, er denkt sich Seelen aus, dann bin ich, der, der den Hunger hat, schon besessen. Er nimmt den Stift, kritzelt, murmelt, kritzelt vor sich hin und murmelt, „Könntest du nicht meine Seele sein", er fleht und bettelt, „Geübt habe ich, gelernt habe ich, wie die Wächter umzustimmen sind, dir aber raubt man nichts, du gibst nicht her, du Geizhals!". Ich gebe ihm Kontra, „Schleicher, schleich nur herum, ich schleich dir nach, schlag mit der Faust solange du willst, ich pariere". Da blickt er sorgenvoll, „Kommt nicht in Frage, das Duell, ich muss zuerst mir andere Seelen suchen". Ich locke ihn, „Schau drüben in dem Schränkchen nach". Ich habe ihn, er steht auf und geht nach drüben kramen. „Da liegen ja die Seelen, platt in Spitzen, die Bildchen von der Andacht mitgebracht, zwischen den Brillen, auch Helden, was für ein Fang, die tausche ich gerne ein, hin und her, gewechselt und vergraben, da gebe ich mich zufrieden, der Tisch ist frei", so einfach. Ohne Seelen, ohne Dämon, Tag, da alles leer ist, alle Möbel gleich wieder verschwinden, alles Schmecken vergangen, kalter Kaffee. Die Fenster auf, mein Dämon trägt schon Glatze, meine Seele wird zum Weib, sie geht zum Tanz, mit mir zusammen, wie verrückt beim Kreiseln. Ich schlage mit den Fingerkuppen den Takt aufs Fensterbrett, die Fidel schickt die hohen Töne rüber, brummig tönt das Horn, da klimpert es, unterm Busen wölbt sich mächtiger Gesang, erschüttert bald den Raum und die Geranien hören zu, ganz still, wie lieblich, der Gesang erbaut, die Seele klettert an den Reben hoch, und schaut auf die Geranien. Der Dämon sammelt auf der Straße auf was glitzert. Beseelt, so ausgestattet lasse ich alles liegen, kleide mich mit bunten Schürzen, rupfe das Kalenderblatt. Kalter Kaffee, Tisch verschwindet, Wald, Bäume gleichen Pfosten, blank gehobelt, die Sonne wandelt gegen Westen, versteckt die Häuser, die Frau dort trägt Schürze.   

Montag, 18. Oktober 2021

punkt karos echo, korrigiert

Das Kind bot mir einen Lehmkuchen. Es stand mit zurückgezogener Lippe, auf der die Zähne ruhten und wartete. Sein runder Kopf zwischen den Locken blickte hoch. Die speckigen Ärmchen hielten den Kuchen hoch und wurden nicht müde, was sollte ich machen? Ich nahm ihm den Kuchen von den Händen, „Danke". Was sollte ich ihm geben? Ich löste meinen roten Schlips aus dem Knoten und gab ihn ihm. Es nahm das Knäuel, behielt es in der Hand, dann verschwand es durch die Wand, durch einen Vorhang der sich teilte, ich folgte ihm. Es lief die Straße entlang zum Kiosk, legte es das Knäuel auf den Tresen, bekam eine Nuss und fütterte den Papagei, fragte nach der Pusteblume, da das Heft noch nicht da war sagte es, „Schade, dann geh ich wieder Kuchen backen", kam mir entgegen, ging an mir vorbei, Fenster öffneten sich, aus einem floh ein Vogel, „Oh weh", die Hitze lastete, Trägheit veränderte den Ton, klirrende Weingläser im hintersten Zimmern klangen kristallklar nach draußen, Botschaften mit angehängtem Lachen, das abriss, von Fenster zu Fenster, da segelte ein Papier heraus, ein Kalenderblatt. Der Papagei saß im Ahornbaum, brabbelte und kaute Nüsse. Der Verkehr stand im Stau, hatte die Geduld verloren, hupte, auf der Kreuzung war kein Schutzmann, im Kreisverkehr da lief ein Pferd, der Papagei rief „Weiterfahren", das Pferd trabte zur Wiese. Der Verkehr floss wieder, Pferdekutschen auch dabei, Hufgetrappel, angenehm. Ich lief dem Pferd nach, fand das Kind, auf der Wiese baggernd, ich sagte, „Danke, keinen Kuchen mehr", es sagte, „Ist nicht für dich". Ich fand das Pferd, es trank am Bach. 

An einem anderen Tag. Sie stöckelte davon, das Klacken verlor den Rhythmus, Absatz gebrochen. Straßenbahn rattert durchs Gleis. Pommesbude erreicht, „Ohne", Sonne knallt sommergelb auf die Markise, warmer Schatten. Ich trug den Kuchen in der Hand, ich ließ ihn fallen. „Ich back dir einen neuen". Das Kind packte meine Hand, zog mich, der Verkehr verstummte, zitternder Ton klang noch. „Siehst du, alles meins, die Wüste". Das Kind stampfte auf, der Papagei schimpfte.  

Sonntag, 17. Oktober 2021

Punkt Karos Echo, korrigiert

Ich teilte mich, sagte beiden Händen, geht, führte sie im Tanz, tastete die Luft. Im Stollen blies Wind entgegen, mit Flügelschlag, erträumt aus meiner Hand Kuhle und Fingerkuppen, trieb ich ein Spiegelspiel, wobei beide Hände gleiches taten, wie so oft. Vorbei an der Grotte, da unten tuckerte schon ein Weile jemand hin und her. Ach was, da hinein, ein Zimmer, ein offener Schrank, eine blaue Jacke, in der Tasche Mais, ein paar trockene Körner, hinter dem Spiegel ragte eine Zeitung heraus, datiert auf den 2. Mai 1907, angestrichen die Besprechung eines neu erschienenen Buches, Punkt Karos Echo. Ich las und fand mich wieder, in den kurzen Absätzen, den Beschreibungen eigenartiger Zustände, dem Hin und Wieder und mehr. Ich steckte das Blatt wieder an seinen Platz, stand eine Weile, betrachtete verstaubte Schlipse, das Geschirr auf dem Brett. Dann griff ich mir den schmalen roten Schlips und band ihn mir unter den Hemdkragen. Der mit blauer Jacke rotbeschlipste Punkt Karo war fertig. Den Block noch in die Tasche, den Stummel, den Kugelschreiber. Wieder kam ich an der Grotte vorbei, nun steckte ich den Kopf hinein, ein Willkommen, der alt bekannte Wasserheld, wie damals in Uniform, Kapitän auf allen Meeren. Er stand am Pumpenschwengel, verteilte heilendes Wasser, versprach es und reichte mir ein Glas. Salzig schmeckte es, bitter, roch nach süßen Blüten. „Die Kleider hierhin", befahl er, duldete keinen Widerspruch, wollte mir schon das Wasser über den Leib giessen, ich sollte die Stufen hinab ins Becken steigen, da tauchte ich ins salzige Wasser, samtig kühl, so angenehm, die Wirbel vom planschen spiegelten sich an der Decke. Ich plantsche auf der Stelle, mit dem Fuß vor dem Stein auf dem ich eine Weile saß, da klang ein Horn, Rinnsale tropften, vor mir stürzte Wasser zu einem Vorhang, grün verborgen hielt ich mir die Ohren zu, es brauste. Der Wasserheld rief, „Die Treppe hinauf". Ich war gewaschen, griff meine Sachen, schob mich am Wasserheld vorbei, der stupste mich, ganz unvermittelt, da stand die Frau, „Sybille", sagte sie, „Du bist in meiner Grotte", der Wasserheld, „Frag sie nur". Ich hatte keine Fragen auf der Lippe, ich blieb stumm, sie blieb es auch, meine blaue Jacke gefiel ihr und mein Schlips brachte sie zum Lachen.

Freitag, 15. Oktober 2021

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Montag, 11. Oktober 2021