Mittwoch, 2. Juni 2021

Punkt Karos Echos, 2. Juni

Da erschienen zwei Fragen, sie waren eingetreten ohne zu klopfen, anfangs schwebten sie im Raum, hatten keine Gestalt, nun standen sie da. Sie waren beide im Kleide, ohne Hüte, bis die eine, sie hatte ihn hinter dem Rücken, den Hut aufsetzte, nicht zum Gruße, eher frech. „Ich frage mich ob der echt ist“, sie unterzog ihn ständig, indem sie ihn absetzte, ihrer Betrachtung, Hut auf, Hut ab, und so fort. „Daß ist mir wirklich zu viel“, meinte die andere, und zwickte sich, meist in die Wange, biss sich auf die Lippen, zog sich am Ohr. Ich hatte die unruhigen zu Gast, wie sollte ich sie begrüßen, was konnte ich ihnen anbieten? „Ich habe auch einen Hut“, gab ihn der, die sich zwickte, die gab ihn weiter. Nun hatte die andere zwei Hüte zu jonglieren. Ich sagte zu der gekniffenen, „Meine Marmelade...“, „Ist sie wirklich gut.“ fiel sie mir ins Wort, tat so, als verginge sie ihr schon auf der Zunge, sagte, „Ich probiere sie mal“. Ich schmierte sie dick auf, die Frage nach der Echtheit konnte ich noch glaubhaft beantworten, nur was es wirklich war, da kam zauderte ich. „Ich bin ein ängstlicher, die Wirkung ist mir die Wirklichkeit, wenn ich Bauchweh bekomme...“? Ich fragte nicht die Echte, ich fragte die Wirkliche. Wir verstrickten uns, zwitschernden wie Gierlitze, durcheinander. Ich fragte nichts mehr, öffnete die Fenster, daß uns die Straße hört. Die Echte behielt den Hut nun auf, saß neben der Wirklichen, Hand in Hand, ich dachte an die Tauben, die sich im Baum beschnäbelten. Die Echte warf ihr Blicke zu, die waren ganz schön frech, ob sie die Echte wirklich prüfend sah, mit den großen Augen, sanft, sollte ich was sagen? Ich dachte, wenn die beiden keine Fragen sind, was täuscht mich dann, sind sie Verliebte Obhut suchend, ein letzter Schluck ihr Gurretäubchen und dann hinaus, die Abende sind warm, es scheint der Mond, den könnt ihr fragen.