Freitag, 18. Juni 2021

Punkt Karos Echos, 18. Juni

„Ich weiss das nicht“, schwenke die Kanne, „wo Gott geboren ist“. Wer hat das ausgedacht, das einer ist. Ich zittere nicht bei seinem Namen, schwenke die Kanne, habe keine Eile, so war das. Ich ziehe die Gardine weg, der Fensterflügel steht schon offen, beim Blick hinaus stellt sich die Gegenwart aufs Feld, grüßt mit dem Spaten, knipst mit der Zange, aha, das ist ganz klar, das Jahr, die Bahn die rattert, die Schienen quietschen, unter den Loren fährt sie durch, Schweden führt, Omi hört die Stimme aus dem Radio. Soll ich es versuchen, bleiben, auch an den ball zu treten. Die Gegenwart tritt harsch hervor, wischt über meine Tafel, zerstört das Bild. Was bleibt jetzt für das frühe Stück, das tägliche Theater? Punkt Karo sieht das Fenster beim Kopfstand kippen, Kohlen, Männer schütten Eierkohlen, „Es staubt in meine Kammer, das gibt Husten, letzte Nacht, schon immer“. Nun sei schon still, mit dem Gerede, die Gegenwart schmiert ab, schmier Butter auf die Brote. Noch immer fürchte ich mich nicht vor ihm, nie schlug Gott mich auf die Backe, die mich schlugen sind schon weg, so kann ich ruhig in Gottes Namen aus dem Hause gehen, der Gegenwart ein Schnippchen schlagen. Wenn Gott erscheint, ich glaube er nicht so hell wie Sonnen, dann stehe ich da. Ich bin besorgt, er ist allein, die Zähne haben oben Lücken, die Schüchternheit, er sucht erst Worte, ich will sie für ihn buchstabieren , will ihn verstehen.