Dienstag, 6. Juli 2021

pke korrigiert

„Lass den Seelenesser nicht hinein“, ich ass die letzte Dattel, dem Dämon hinterherzujagen kostete mich Mühe, ich werfe ihm etwas in die Knochen, füttere ihn mit Brei, wenn er satt ist, wird er schon gehen, oder gebe mich ihm ohne Seele, die tue ich vorher in den Kasten, im leeren Haus, da bleibt er nicht, er schleicht so heimlich, daß du ihn nicht merkst, schon bist du die Seele los, vor dem Tisch da sitzt er, er träumt von allzu zarten Seelen, denkt sich Seelen aus, dann bin ich es der den Hunger hat, besessen. Er nimmt den Stift, kritzelt, murmelt, kritzelt vor sich hin und murmelt. „Was heckt er aus?, schleich nur herum, ich schleich dir nach“, als ich ihm so nachschlich, „Könnt’s du nicht meine Seele sein“, er fleht, er bettelt, „Geübt, gelernt habe ich, wie Wächter umzustimmen sind, dir raubt man nichts, du gibst nicht her, Geizhals!“, „Schleicher, schlag mit der Faust solang du willst, ich pariere“ „Kommt nicht in Frage, das Duell, ich muss die anderen Seelen suchen und schau im Schränkchen nach“. „Da liegen ja die Seelen, platt in Spitzen, wie Bildchen von der Andacht mitgebracht, zwischen den Brillen, auch Helden, was für ein Fang, ich tausche gerne, hin und her, gewechselt, vergraben, geb mich zufrieden, der Tisch ist frei“. Ohne Seelen, ohne Dämon, Tag, da alles leer ist, alle Möbel gleich wieder verschwinden, alles Schmecken vergangen, kalter Kaffee. Die Fenster auf, mein Dämon trägt schon Glatze, meine Seele wird zum Weib, sie geht zu Tanz, zusammen wie verrückt im Kreiseln. Ich schlage mit den Fingerkuppen den Takt aufs Fensterbrett, die Fidel schickt die hohen Töne rüber, brummig tönt das Horn, da klimpert es, unterm Busen wölbt mächtiger Gesang, erschüttert bald den Raum, die Geranien hören zu, ganz still, wie lieblich der Gesang erbaut, die Seele klettert an den Reben hoch, schaut auf die Geranien runter. Der Dämon sammelt auf der Straße auf was glitzert. Beseelt, so ausgestattet lasse ich alles liegen, kleide mich mit bunten Schürzen, rupfe das Kalenderblatt. Kalter Kaffee, Tisch verschwindet, Wald, Bäume gleichen Pfosten, blank gehobelt, die Sonne wandelt gegen Westen, versteckt die Häuser, eine Frau trägt Schürze.     
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