Freitag, 16. April 2021

Punkt Karos Echos, 16. April

Die Erde war abgetragen. Stein, ebener Stein, warm, ungläubig legte ich die Hand darauf, warm und glatt. Dunkel mit hellen Sprengsel. Der Raum war jetzt höher, ich ragte gerade zum Rand, die Decke hatte sich entfernt. Die aufgemalte Szene, zwei Liegende umarmten sich unter gelben Kugeln, die Sterne seien sollen. Eine weisse Scheibe, der Mond, war voll. Ich sah sie losgelöst, doch sie fielen nicht. Der Mond schien durch die Zweige der Kastanie. Die stand im grünen Kleid aus lauter Fächern. Ich fragte jetzt, ob es so bleiben soll, ob Erde wieder in Grube muss, ob es auf dem Stein sich leben ließe, ob Pflanzen in der Nähe auch genügen, wie soll ich auf den schönen Grund verzichten, trotz dass die Wände bloße Erde, fest durchwurzelt, lebend, duftend. Ich sagte, „lass uns Tücher halten, lass uns im Kreis gehen, sehen wo sie hingehören, wir spannen Seile. Sind nicht Wände, feste Wände, gar dahinter. Worauf sonst stützt sich die Decke, auf der das eng umschlungene Paar zu lieben scheint“. Wenn wir bloß warten bis der Tag erscheint, ob Fenster sich dann zeigen, sattes Grün das Triebe hat, Blumen keinen Zweifel lassen. Wir leben, Fahnen hissen, Jubel schallt , die Nacht geht stille fort, ganz wie sie kam, mit Dämmerung.



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