Donnerstag, 1. Juli 2021

pke korrigiert

Gefaltet, mehrseitig bedruckt, in kleinen Stückzahlen, auch Aufkleber, Knopf, montiert über dem Schaufenster, das zerschlagen zu blinden Brocken Glas hinter dem Scherengitter liegt, tote Fliegen, wo Jammernde verschimmeltes Brot essen sollen, singende Nonnen färben ihr Haar rot, verteilen die Brote, schieben knarrende Wagen, jeden in eine Kammer, kleine Zimmer in Reihe, mit Ausblick auf die nächste Reihe. „Verbrenn dir die Hand nicht in der Lampe“, die blaue Sonne auf die schmale Brust gerichtet, zusammengekauert abwartend. In der Tür stehend wird vorgelesen, den Mund voll Schlamm, schmiere ich mir das Gesicht, Sonnencreme, Ohrenschützer morsen, Blutwallung pocht, still im Sitz, auf den Pferderücken, breiter Himmel, an dem Halfter farbige Bänder, klingende Glocken, galoppieren, wiehern, blondes Haar wie Stroh, hineingebissen, zwischen den Zähnen, hängen geblieben, „Aua“. „Von heute an seid ihr Zwerge und tut was ich sage“ sagt der Vorführer, bindet farbige Bänder ans Halfter, zieht den Colt, „Peng“, ich trage Federschmuck, die Gute hat ihn mir gemacht, Bunte sind auch dran, mit geschlossen Augen, im Kreis, geschoben, den Finger ausgestreckt, auf Geheiß, der andere hat zugebissen, wie dumm ich bin. Die Nebelkammer droht, wie ward das Kind so schnell verloren, klettert steile Stiegen, singt brav mit falschen Worten jedes Lied, wohlan, jetzt greift mit scharfen Krallen, der über mir. Steigt im Winter gegen frostige Scheiben, haucht, atmet meine Luft mir weg, wenn die Nacht mit wachen Augen durchgesehen, wo bleib ich hängen. Mal faucht der Wind, dann schüttelt nur ein Haken mir die Hand, ein Buch zum Schmökern, eine Funzel reicht, verschlinge es, dann werd ich nicht verschlungen, es reicht mir schon im Putz zu kratzen, ausgehöhlt erinnert mich die Wand wo ich aufgehört, um fortzufahren, bis ich durch bin, „stets verbunden“, sagt die Wand, kennt keine Wunden, ist bereit, würde auch stürzen, polternd Steine lassen, auf den Haufen, auf das Bett, auf die Seite, gefüllt die ganze Kammer, die Türe verhauen, das Schloß , der Schlüssel gebrochen, Wimmern. Kleine Schlucke feuchten mich, nasse Lappen kühlen, durch die Betten gehen Engel, süßer Trost fliegt mit dem Haar, das streichelt sanft den Wind, Wind wiederum die Laken, schwebend werden schönste Ufer, vor stillen Wassern, Rasten. Silberglanz schaukelt, der Steg lässt Schritte zu, schraubt sich durch Heckenrosen. Oben in dem Garten, im Gras, die schöne Sternennacht, das erste mal vor Wonne schaudern, in stillem Ernst, im Gefunkel.
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