Montag, 13. Mai 2013

38. fortsetzung "nirgendwo"


"ich möchte nicht, daß sie im katzenfell aufs bad gehen, maunz könnte ihnen über den weg laufen", sprach frau dürr zum könig. "wenn sie sich nicht einsichtig zeigen, dann gehen sie zurück in ihren palast". der könig lenkte ein und versprach auf das fell zu verzichten. er wollte nicht zurück. "dort können sie unter ihr leopardenfell kriechen und wenn ihnen dann der wasserbüffel auf den kopf fällt, geschieht es ihnen nur recht", eiferte frau dürr weiter. der könig bedeckte sich mit dem handtuch, nahm die krone vom waschtisch und entfernte sich. 

"ich möchte nicht, das sie im katzenfell
auf's bad gehen!"

frau dürr sah sich im bad um. der bubikopf gedieh und auch die pantoffelblume. das bemerkte sie und atmete tief durch. ihre brust hob sich unter der gestreiften bluse. sie strich den rock glatt. dann inspizierte sie badewanne und waschbecken auf ihren gebrauch. bei der männergesellschaft, die sie beherbergte, bangte sie stets, das etwas anderes außer wasser durch die abflussrohre floß. da läutete die glocke. sie ging zum öffnen. "was führt sie zu mir?", fragte sie mich. ich zog den zettel aus der jacke, den mir der fischtäuscher hineinsteckt hatte und gab ihn ihr. sie hielt die augengläser vor und las. sie sah mich an. "ich habe noch ein zimmer, das ich ihnen zeigen kann. kommen sie". ich folgte ihr. sie ging voran. der flur war angenehm kühl. blumenkübel und pflanzen auf säulen und auf bänken begegneten mir auf dem weg. ich war nicht allein. eine katze flüchtete und verbarg sich. das zimmer lag nach hinten zum garten. es hatte einen geschlossenen balkon, der sich im sommer weit öffnen lies und zugang zum garten bot. ich wurde zwar angewiesen, den hauseingang zu benutzen, behielt mir aber vor, gegebenfalls nicht zu gehorchen. sie sah mich an. "die hausregeln sind einzuhalten,und dies sind sie", sie verwies auf eine gebundene karte, die auf der kommode lag. ich schaute hinein und entdeckte dort auch die essenszeiten. es war nicht weit bis zum abendtisch. "tragen sie ihr gepäck nur herein und kommen sie dann in den speiseraum. sie müssen zurück in die diele, dann werden sie ihn schon finden". "das gepäck kommt wohl nicht". sie betrachte mich. "der fischtäuscher hat aber ein händchen, mir immer seltsame gäste zu finden. einen könig ohne reich, hat er mir letztes jahr geschickt. vor einigen monaten den kleinen kerl, vor dem ich mich immer noch erschrecke und nun einen bursche ohne gepäck". ich versicherte ihr, das ich bald versorgt sein würde. ich würde mich morgen darum kümmern, die mittel, die mir der buchhalter überlassen hatte, umzumünzen und die geforderte miete im voraus zu entrichten, dann den schneider aufzusuchen. "in einer halben stunde!". sie ließ mich allein und ich sank auf das herrliche bett. ich wäre sicher gleich eingeschlafen, wenn nicht hinter dem vorhang, ein hässlicher fetter kleiner mann hervorgetreten wäre. er stand vor dem bett und sah mich böse an. da er sonst nichts veranstaltet, das mich störte oder gar eine rauferei anzettelte, betrachtete ich ihn gründlich. "du kommst vom maler. das seh ich dir an. ich will nichts wissen von ihm, nichts, lass mich in ruhe". ich dachte garnicht daran, ihm vom maler zu erzählen. "ich will auch nichts von ihm wissen, im moment", schränkte ich ein, "aber so hat er mich nicht erschreckt", log ich. aber was ging das den kleinen kerl an, den ich zum ersten mal sah. "kleinkerl", rief es. frau dürr suchte ihn. er sah weiter böse drein und ging. ich wartete einen moment und folgte. in der diele trug frau dürr die kartoffeln zum speiseraum. so ergab es sich von selbst, das ich bald auf meinem platz neben dem könig saß, mir gegenüber kleinkerl. frau dürr zog es vor allein zu speisen.
"er stand vorm bett und sah mich böse an"





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