Samstag, 27. Oktober 2012

21. fortsetzung "nirgendwo"


"da sind wir", sagt sie. "die nacht ist morgen. das ist der nachmittag. hier sind gern leute. essen jetzt torte, ja sahne, ja, in dem cafe, sind schon drinn, biste drinn?" "bin drinn" "von der süßen drei tellerchen und grosse tassen!" "wir wollens treiben", legt ihren busen auf den tisch, häkelt mit den kleinen fingern, küsst in die luft. man, da kommt man ins schwitzen. die liegen schon übereinander. altrosa vorhänge über'n arsch. schmeckt salzstangig. "noch'n bitteren, ja noch einen, mit etwas süßer sahne!" "waren das die schönen von gestern?" hockt unterm tisch und schwabbelt, saugt lippen und bläst die backen, bläst die tüte auf, wo die brötchen drin waren. die fenster scheppern. sehe eine tuba. geige kommt rein. fiedelt. sind zu dritt. nein zu viert. da spricht der fremde schnalzend. die tuba hinter den scheiben schwitzt. "nagelt die tür zu und heizt den ofen." weberknechte sind so schlank. ich will die kirschen, die gibt sie mir und hüpft. die geige hüpft mit einer schulter rum. auf und ab. die nackten reiben sich den leib. das grinsen steckt in weggeworfenen socken, die das hündchen durch das zimmer trägt, wauu wuff, steht auf den beinchen und tröpfelt unterm bauch. bin zum sitzen gekommen. draußen funkelt der garten, weil kristalle aus der erde wachsen. der tanz der nackten treibt ein endlos loch durch heisse stubenluft. schwänzelnd, schwabbelnd, immer kreisend, niemals endend. die schlanken weberknechte zittern schneller.