Mittwoch, 19. September 2012

6. fortsetzung "nirgendwo"



um zu ihnen vorzudringen? hatten sie sich verborgen? wieso meinte ich, vordringen zu müssen? ich wollte doch allein sein, bleiben und nur nachsehen, ob die annahmen stimmen. ich hatte mich auf strengste ermahnt nicht einzudringen in das was um mich herum geschah, wenn etwas geschah, denn es war eher so, das nichts geschah. wenn ich mal eine gardine rucken sah, dann war sie beim nachschauen schon wieder an ihrem platz. ich blickte immer noch nach draussen, wartete, das irgendjemand kommt, die seile löst und die ruderblätter aufnimmt. ich hatte es nicht getan. ich empfand furcht, jetzt erst, denn als ich den nachen zuerst sah, war es ohne bedeutung. ich schaute hinab und wäre ich hineingestiegen, wäre es normal gewesen. doch ich tat es nicht. ich wollte nicht handeln und will es noch nicht. obwohl ich mich jetzt schon auf der anderen seite der scheibe befinde, nicht mehr frei, soweit der begriff etwas aussagt, da das draussen auch kaum eine wahl lies: einsteigen, den schmalen rand zu fuss gehen, und alles zurücklassen dort, den nachen, die möglichkeit wieder ins haus einzutreten, wenig. nach oben hatte ich nicht geblickt, und jetzt war es mir nicht möglich, begrenzt möglich, so wie man auf den himmel blickt, wenn der winkel durch die höhe des raumes vorgegeben ist. ich wechselte meine haltung nur wenig, stand wie wartend, schon eine stunde. das gefühl lange zu stehen hatte ich, als ich mich umwandte, um noch einmal hinauszutreten, aber seltsamerweise, war die tür nicht zu öffnen. ich nahm es hin, das erschrecken, nahm es gleichgültig hin. ich hatte mich schon eingerichtet in der unentschiedenheit, und so musste ich nicht hinaus, nicht unbedingt wieder hinaus. ich konnte bleiben. wo war ich hergekommen? eine treppe war ich hinabgestiegen und ich hatte das haus nicht erkennen können, denn als ich auf der anderen seite eintrat, wusste ich nicht, das es hinabging, kannte seine ausmasse nicht, da ich dachte einen flachen bau zu betreten, vielleicht dort einen raum finden, darin vielleicht eine person und vielleicht ein wort, ein gesprochenes wort. der treppe bin ich gefolgt bis tief nach unten. ich weiss, das es oben hell war, das ich von einer sonnigen strasse gekommen bin und dann die tür öffnete, die hinter sich kühle und schatten barg. mit jeder stufe nach unten wurde der klang meiner tritte hohler.