Donnerstag, 19. Februar 2015

111. fortsetzung " nirgendwo "


ich war es müde geworden, durch die tote stadt zu laufen. der namenlose, der ich noch war, die versuche mich zu erinnern hatten keinen keinen erfolg, ich  hatte sie  aufgegeben. der heimweg war schwierig, da ich mich nicht auskannte, die straßen waren mir fremd. die gaslaternen glühten schon spärlich. ich hatte die vage vorstellung, das ganz am ende des häuserzuges abzubiegen sei und das dann stück brachland käme, hinter dem das herrenhaus meiner vorfahren stand. ich fantasierte. als ich dahin kam, an die ecke und herumblickte, setzen sich doch nur die häuser fort und wollten kein ende zu nehmen. ich wußte nicht weiter. unwohl quälte ich mich an den verschlossenen türen vorbei.  noch endloser erschien diese straße, als die davor und sie begann, wie es schien, in der ferne wieder anzusteigen in eine weite kurve hinein, die wer weiß wohin führt, ans ende der stadt oder zu wieder anderen häusern, die sich kaum unterschieden, alle aus ziegeln, alle braunrot, alle ohne licht, tot und schrecklich still. das herrenhaus gab ich preis, es wird nicht mehr auftauchen, kein bequemer sessel, kein glas zum nippen, kein brennender kamin. plötzlich stand da eine frau auf dem wege vor der tür, nur noch ein paar schritte entfernt, hätte ich sie nicht noch bemerkt, hätte ich sie sicher angerempelt. sie sah zu mir rüber und grüßte, dachte wohl ich würde vorbeigehen. es schien sie nicht zu wundern, das ich ihr fremd war, hätte sie mich erkannt, würde sie nicht nur beäugt haben. nein, sie schien kein interesse zu haben, mich aufzuhalten. die frau war dick und trug ein kittelschürze über ihrem unterkleid, das hervorsah, keine strümpfe, pantoffeln. sie hatte sich eine zigarette angezündet und rauchte hastig, so, als hätte sie etwas erschreckt oder angestrengt. ich versäumte es mich vorzustellen, ich fragte direkt, ob es hier in der umgebung ein großes haus mit feldern gäbe, pferden und kutschen. sie dachte nach, was ich so deutete, das sie versuchte, mir den weg zu beschreiben und eben noch die wegmarken sortierte. so war es nicht. "nein", sagte sie, "hier nicht", nach einer pause, "kennen sie den herrn utgeritten, der sprach auch immer davon, von seinem schönen großen haus, er hat's verloren, war dann hier" sie sah mich nachdenklich an und schien einen verdacht zu haben, "hat der utgeriitten sie geschickt?". "wer?". "der utgeritten. kennen sie ihn nicht, den utgeritten?". "wer ist den utgeritten?". "der utgeritten, der schuldet mir die miete, schon ein paar jahre, verschwunden ist er, hat alles dagelassen, bücher, viele bücher, hat viel gelesen, der herr utgeritten, stehen alle noch oben, in seinem zimmer". 




sie hatte sich eine zigarette angezündet 
und rauchte hastig, so, als hätte sie etwas erschreckt oder angestrengt