Dienstag, 10. Februar 2015

108. fortsetzung " nirgendwo "


ich wußte nicht wo ich war. hier war ich, das konnte ich nicht leugnen, aber wo genau. von wo aus sah ich zu und was geschah eigentlich mit mir, der sich so sicher war, daß er nun ein baby war im arm der fremden, der wirtin. ein widerstreit entstand und mischte sich heftig ein. wäre ich doch nur in der furche geblieben, hätte ich doch nur im feld ausgeharrt, statt zu fliehen. war nicht alles auf einem guten wege. hatte ich nicht einen gönner und liebte ich nicht lana, die rhabarberin. nur weil ich einmal in omaries kötze geritten bin, beim schaukeln "hüh und hott" rief, kann es doch nicht sein das ich schon wieder geschrumpft bin, gleich gerdchen selbst geworden und gerade dort aus dem bett genommen und aus dem zimmer getragen, die kleine hinter der mutter her. "ein brüderchen, ein brüderchen, mein brüderchen!", die tür, keine schritte mehr. nun waren sie aus dem haus und ich fand mich nicht wieder, war immer noch da. "es ist wirklich besser, wenn du dich endlich da raushältst". mit klarer ansprache sagte das kleinkerl, den ich auf dem schrank entdeckte. er sprang runter und hüpfte im zimmer rum. "wo kommst du denn her?" rief ich und freute mich, konnte mich aber immer noch nicht sehen. "wo bin ich nur gelandet?", stöhnte ich. "kleinkerl, siehst du mich denn?, sag mir nur schnell wo ich bin, damit ich dir die hörner knuppeln kann, mein lieber!". "mal hüh, mal hott, so hörte ich dich singen, von omarie und gerdchen, da hab ich mir gesagt, nun wird es zeit, den alten wider mal zu zwingen!", er kicherte, "aufs gleis zurück wollte ich dir helfen, wie sagt man, auf die spur bringen. es hat dich aus der bahn geworfen. da hat mich der buchhalter geschickt, der gute, ich sollte dich suchen. ich hab dich gefunden und alles wird gut!". ich fuehlte mich, als er so sprach, wie einer, der von der heimat hört. ich dachte, ich errötete, "so undankbar", dem buchhalter geflohen, der mich stets freie wege gehen lies. mich nicht zwang, mir den maler nahe brachte. "ich kann mich nicht sehen, kleinkerl, dich sehe ich, das gerdchen sah ich, aber ich bin nicht da". kleinkerl kam mir nahe, das merkte ich und ich spürte den wind. da hatte er schon das tuch weggezogen. "da bist doch!" rief er und gab mir die hand. tatsächlich, da war ich wieder. 



"es ist wirklich besser, wenn du dich endlich da raushältst". 
mit klarer ansprache sagte das kleinkerl, den ich auf dem schrank entdeckte