Mittwoch, 11. Juni 2014

91. fortsetzung "nirgendwo"


ich war in eine ruhige straße geraten. es war dunkel, aber da schien der mond darin wie eine laterne. es war warm, aber da strich von der seite ein kühler hauch zu mir hin und faßte mich an. vor meinen füßen lagen blätter und zweige. ich bewegte mich erleichtert. die bühne hatte ich verlassen und der applaus war vorüber.  er hallte kaum noch nach. ich konnte in die stille eintreten. nichts hinderte mich. die fenster, an denen ich vorbeiging, waren dunkel und als ich sie ansah, starrten sie nur. ich fühlte trauer. dahinter auf den lagern ruhten die fremden, von denen ich nichts wußte. und die fenster wachten über sie. starrten immer noch herüber, ob ich etwas tue oder sage. einmal versuchte ich sie mit einem pfiff zu locken, traute mich dann aber doch nicht und hielt ihn zurück. die straße hinab, weit hinten, schien aber ein fenster erhellt. es schwänzelte, weil ich schwankte. ich schaffte es nicht, mich ihm zu nähern. es schien in bewegung, gleichschnell, denn es hatte sich nichts getan, obwohl ich schon ein weile ging. es blieb in der ferne, flackerte mal, aber sonst geschah nichts.   



dahinter auf den lagern ruhten die fremden, 
von denen ich nichts wußte. und die fenster wachten über sie