Samstag, 3. August 2013

61. fortsetzung "nirgendwo"


wir waren bereit zu gehen, als es winselte. der dünnbeinige hund stand auf dem absatz und schaute herunter. "pluto, willst du mit?", fragte lana. er kam vorsichtig die treppe hinab und reihte sich unter die wartenden, die vor der tür standen, um das haus endgültig zu verlassen. bei dem gedränge, so ein gefühl hatte ich, bekam ich immer wieder einen stoß, einen knuff und "wuusch!", war wieder einer vorbei. "laß sie doch vor die tür rennen", dachte ich, "wir warten, bis wir soweit sind". das haus fluchtartig zu verlassen kam nicht infrage. also sortierten wir uns noch einmal in der warteschlange. ich stand als erster, falls gefahr auftauchte, lana hinter mir und pluto dahinter. "also", sagte ich, "hinaus!". so früh war es gar nicht mehr. "da haben wir nichts gefrühstückt und trotzdem ist es spät geworden", sagte ich und zog die taschenuhr heraus, die ich wohl einem der toten stiebitzt hatte. pluto bellte, als er sie sah. "ist ja gut, hund, hast du noch nie einen knochen angerührt?". nein, hatte er nicht, so wie er blickte. nicht nur die uhr, fand ich in meiner tasche, sondern auch ein monokel, das ich mal ausprobieren wollte, eine plötzliche albernheit hatte mich überfallen. ich wollte es nicht übertreiben, aber den blick wollte ich noch wagen. ich blickte also durch das monokel zurück auf das haus und wanderte hoch zum schornstein. just in dem moment, verließ einer der schnauzbärte auf diesem weg das haus und der andere folgte ihm. sie schwebten, einmal befreit, nach oben, ohne herabzusehen. hatten sie mich nicht bemerkt oder taten sie nur so? der rothaarige war der zweite, was es ihm ermöglichte noch etwas zu sagen. das war dem schwarzhaarigen nicht vergönnt. er hatte ja noch nicht einmal geblickt, dann hat er wohl auch nicht gehört, wie der hubschrauber herankam. plötzlich war der kopf ab. "sauberer schnitt!" rief der rothaarige und verlor dann den seinen. sie trafen das dach, kullerten über die dachrinne und schafften es noch, den eben vorgefahrenen bus zu treffen. "oh, das ist ja furchtbar!", dachte ich, "hoffentlich entstammen die herren hüh und hott, so hatte ich sie eben getauft, nicht der familie der trotzigen kopfgebährer und entspringen doppelt. in dem moment wurde meine befürchtung bildhaft bestätigt. der herausstürzende busfahrer, glich wie ein zwilling dem rothaarigen und der herbeieilende schaffner, der den bus hinten verlassen hatte, dem schwarzhaarigen. sie fanden aber die köpfe nicht, hatten sie auch nicht fallen sehen und konnten sie auch nicht finden, denn sie waren fort. sie suchten die fenster ab und riefen gemeinsam, "wenn ich dich erwische!". da traf eine wasserbombe und sie waren naß. lana sah, daß ich zauderte und nickte, als ich fragte, "der bus?". "ja!, den können wir nehmen". "laß mal, lana, der fahrer scheint mir zu aufgeregt, wir nehmen einen anderen". "wir können zum lindengarten laufen und frühstücken, haben wir doch noch nicht", sagte lana, "pluto braucht wasser!". der hund liess den kopf hängen und stand auf breit gestellten pfoten. "komm pluto, auf zur quelle!". ich warf das monokel in die luft und hoffte das es zerschepperte. es tat mir aber nicht den gefallen, sondern wurde flugs von der elster davongetragen. "na, vielleicht will sie ihre kleinen mal groß sehen", dachte ich und lachte.





"plötzlich war der kopf ab.
"sauberer schnitt!" rief der rothaarige und verlor dann den seinen"