Freitag, 12. Juli 2013

57. fortsetzung "nirgendwo"


die fliege nervte noch immer, da klingelte das telefon.  kleinkerl war in der leitung. "wieso bist du weg?", fragte er. "wo bin ich?", fragte ich. "wohl bei dir", sagte er. "wahrscheinlich", sagte ich, "aber wieso?".  wir lagen friedlich im gras, erinnerte ich mich. ich schnupperte gerade etwas feinen nebelschwaden, so frisch, und dann? "bin ich eingeschlafen?". "ja, dann hast du schlecht geträumt".  "ich dachte, ich komme nie mehr nachhause und wurde ganz traurig". "so wahr es, du bist abgestürzt, klarer fall, du fielst aus allen wolken". aber wohin? "kleinkerl, ich weiß garnicht mehr wie ich heiße?". "dann geh' doch mal vor die tür und sieh nach". "wo denn?". "auf dem klingelschild". ich ging vor die tür und sah auf das schild. "punkt karo", las ich vor, "kenne ich nicht". gerade jetzt ging die tür des fahrstuhls auf und das mädchen, das herauskam, grüßte, "wie geht es ihnen?, herr karo". sie erwartete keine antwort, ich hatte das telefon noch in hand, und ich nickte ihr zu. "sie hat mich erkannt", sagte ich. "siehst du, dann bist du zuhause. wenn ich in der gegend bin, schau ich mal vorbei", sagte kleinkerl und hatte aufgelegt. auf dem bett lag noch die zeitung mit dem bericht, in dem ich nicht vorkam. es klingelte an der tür. "ich dachte du wärst schon drüben", sagte sie und sah mich nachdenklich an, "wolltest du nicht längst drüben sein?". "wo soll ich sein?", fragte ich und versuchte mich zu erinnern. wer war das, da vor der tür. sie hat ähnlichkeit mit lana, ja sie ähnelte der rhabarberinn, die ich anhimmelte, als ich noch in der pension dürr zu sein glaubte, sicher war ich mir nicht mehr. habe ich nach dem lesen des berichtes in der illustrierten geträumt?, mich nur im traum dort geglaubt?t. ich hatte ihre anwort überhört, "in deiner loft!" brüllte sie. "nicht so laut!". "bist du schwerhörig?". "nein, ich hatte nachgedacht".
ja das war lana, nur, daß sie jetzt irdisch erschien, das haar grün und die strümpfe lila, dazwischen sonnengelb, einen schirm aus batist und spitze, enge dünne handschuh, dunkelgrün, rote ledertasche mit langem riemen, droht ihr von der schulter zu rutschen, ist was schweres drinn. sie hatte bemerkt das ich sie musterte und sagte "ach ja..", dann holte sie aus der tasche einen gartenzwerg hervor. "soll ich dir geben", hauchte sie, "ist übrig geblieben!". ich zögerte den schmutzigen kerl entgegenzunehmen. wenn er mir in der hand wieder lebendig wird? aber sie hatte ihn mir schon in die hand gedrückt und sagte "zum einzug!. stell ihn auf, wo du willst". als ich weiter auf der türschwelle verharrte, ohne sie reinzubitten, zupfte sie mich am ärmel und sagte, "komm endlich, wir gehen jetzt rüber und sehen das du vorankommst, du bekommst noch ärger, der hausmeister will den schlüssel, ich habe ihn eben vor der tür getroffen. dein zimmer ist vermietet und du sollst raus!". mich hielt ja nichts hier, garnichts, "also gehen wir", sagte ich und sie hakte sich unter, wippte mit dem sonnenschirm und ich trug den zwerg unter dem arm.

"soll ich dir geben", hauchte sie, "ist übrig geblieben!"