Freitag, 30. September 2011

schule


der götze steht hinter dem pult und diktiert: die behaarten arme stecken in den kurzen ärmeln seines weissen hemdes: er wippt mit dem zeigestock:  ich sehe ihn hier und dort: seine verkleidungen sind mannigfach: er verbirgt  sich unter den ratgebern: er sucht sich das naheliegende: blinzelt mit den knopfaugen, wenn er mein bild betrachtet, und lobt mich: aber sein lob ist mir unangenehm:  er lobt , was mir am wenigsten bedeutet: er treibt mich zurück zur herde: im pferch darf ich gras fressen: ich versuche zu entkommen: eine zeitlang gehe ich eine andere strasse, um ihm nicht in die arme zu laufen: habe ich ihn satt, wird er hungrig: bin ich hungrig, ist er satt: ich traf ihn als lehrer, pfarrer und freund: jeden ratschlag meide ich: jede noch so naheliegend lösung verneine ich: alles schlüssige ist mir feind: türen, die sich öffnen, bedrohen mich, als solle ich aus dem keller kohlen heraufholen: ich vermeide zu lesen, zu hören, zu sehen, zu essen, aus angst das, was ich finden möchte, schon gefunden wurde, und mir nun vorliegt zur wiederholung: es bleibt dabei: ich mache es: ich hole den eimer kohlen und pfeife im dunkelen