Samstag, 17. September 2011

scheissgedanken

es ist peinlich, aus einem scheissgedanken, einen götzen zu konstruieren. ich will es tuen: am grundes des beckens, knapp über dem wasserstand, klebte ein brauner fleck auf dem weissen porzellan: dem mit wasserglas glasierten schneeweissen porzellan: dem reinsten und schönsten porzellan im hause: ich blickte hinterher, als ich spülte: im wasser spiegelte sich ein kleines krummes männchen, das zu angeln schien: am abend wollte ich das becken säubern: da war es verschwunden: in meinem gemüt schlummerte ein trauriger gedanke: ich sah den angler am see: ich fühlte die tiefe und schauderte: ich kann nicht schwimmen: ich ging hinüber auf meine bettstatt und stellte den fernseher an: eine weile war ich unterhalten: dann wollte ich die augen nicht mehr anstrengen und drehte mich zur seite: im vorhang zum balkon versteckte sich ein traum: oder in den tapeten: oder im kleister darunter: dieser geruch frischer tapeten: ich schlief schon: als im dürren uferschilf im seichten mondlicht im warmen brackigen wasser eben ein fisch an land sprang: nicht freiwillig: der kerl der ihn herausgelockt hatte war klein: wie ein kind: er war ganz in braunes fell gehüllt: filziges wollenes gestricktes fell: überall: kleine knopfaugen: wie teddy: er sah traurig aus