Mittwoch, 20. Oktober 2021

Punkt Karos Echo, korigiert

Von der Galerie aus, über eine senkrecht stehende Leiter erklommen, auf einen freien Platz gesetzt, versuche ich zuzuhören. „Rad ta ba, im Punkt kata, schnellt Rad, begann und tannt die Häuser, lüg freuh de wann und dann im lopp die rüber wandern in gestropp. oh ha, da wa, die o, so lot de füte loppen". Der Redner hing in der Luft, gehalten von Zweien, die ihm unter die Arme griffen. Der Turm wuchs während des Vortrages unter seine Füßen, reichte an ihn heran, bald stand er darauf. Alles Helfen flog davon. In der Landschaft stehen Türme, Redner lassen Blätter fallen, gefaltet segelten sie davon. Falltüren klappten runter, zu Kammern, gemütlich eingerichtet an Bord, Gelenkbolzen geölt, stieg Stufe um Stufe langsam hinunter, dass sie nicht knarren. Da kam ich im Feld an, Paradiesäpfel und Rhabarber, große Blätter, spiele verstecken, „Fang mich", Großvater kurbelt am Radio, bis das grüne Auge nicht mehr flackert, im Hof bewacht der Hahn die Hennen, vom Blätterdach prasseln Eicheln, der Kommandant weint vor dem Ofen, in den Baracken, das Kind, zweimal vom Hund gebissen, einer war aus Holz. Des Nachts davon geflogen, mit den Raben, allein verirrt, Eiskristalle puderweiß, habe mir auf die Zunge gebissen, blieb lange sprachlos, kaum zu hören, schüchtern, vor mir Land, ohne Ernte, nach weiteren Nächten, Türen, Weihnachtsmusik, doch es wird regnen, Papier raschelt, weißer Falter trinkt aus Blüten, einst ein Reiter, auf fahlem Ross, weite Flusstäler, blau schimmernde Berge, Sand, Glanz, Türkis, ein kleines Körnchen Gold, das schenke ich dir, und einen roten Rucksack, Schemel, Regenhaut, „Wozu? Ich will nichts mit mir tragen", die Tür klappt zu, das Mädchen pfeift dem Vogel vor, der Vogel singt, dann die stählerne Leiter wieder hinauf, Stufe um Stufe, Angst, kein zurück, durch die Nebelküche, da brodelt Schwaden, heisses Zischen, hah, kurz in die Augen gesehen, bedrängt, hah, hah, fasst mich am Ohr, fasst ins Haar, ich falle, plumpse in den Schoß, kein Gesicht, keine Hand im weichen Nebel, liege auf Wolkenschößen, schnaubenden Rössern nah, Punkt Karo ruft auf Antenne 1947, das grüne Auge zittert, das Radio spielt, Mann grüßt zum Morgen, Birkenwasser, schwarzes Haar glänzt, singt aus dem Fenster, „Wie die nie, hab i ka schnie, un kann doch sungen, von de mär, von de su, da well de kommen, an de werder,  mit ka ka, kah i su la, da me rah, van nah, oh tu le küh, le müh, le süße knei, da rüber, beeer". Ich rücke die Kissen vom ausgehauchten Ofen, der wie ein Bleistift glänzt, hingehorcht!, in den Kurven quietschen Loren, auf den Bändern wandert weiche Kohle.