Montag, 31. Mai 2021

Pke27

wir spielen verstecken, springen von hier nach dort, auf kommando, geraeuschlos. ich wurde nicht gefunden, so bin ich geblieben wo ich war. habe kein schluesselbund, nur einen einzigen langen rostigen schluessel, der mir die hosentasche ruiniert. drehe in vorsichtig aus dem loch, froh das er nicht verloren gegangen ist, wie schon einmal, an einem tag im mai. muss ich gleich naehen, werde die jacke hin, ziehe das angelehnte fenster auf, bis nur die vorhaenge, rosa, nicht mehr, verwaschen, an einigen stellen zerschlissen, luftig und lauch das licht schimmert durch, die vorhaenge haengen zwischen den fensterfluegeln, bauschen, wehen ganz herein,  bis zu mir saesse ich auf dem lehnstuhl unter der lampe, wo ich meist abends schmoekere. ein angebrochener riegel pfeffermize liegt dort. ich habe mich kurz etwas hingelegt, haenge die arme auf die leine, die ich mir vorstelle, der vorhang weht so schoen. ein pfiff, stoehnen, die waggons rattern vorbei, ein zwischenspiel, sage ich, nur zweimal am tag. ich angele mir den eimer, seit geraumer zeit, schmeisse ich alles erst mal darein, habe ein ganzes dutzend, schneller aufgeraumet als sorgfaeltiges verstauen in kisten und schraenken. was solls, alles im eimer, mir zum vergnuegen. nehme mir das buch und den stift. eine hand noch auf der leine, wird die andere munter, kritzelt, und staune, beilaeufig gibt sie auskunft, sieh doch, was ich gefunden habe, da geht der wandersmann mit rucksack, das liegt das maedchen im fenster, da streunt eine katze herum, dann noch die einkaeufe heute.