Mittwoch, 14. November 2012

23. fortsetzung "nirgendwo"


"geh nicht über'n rübenacker" hatten sie noch hinterhergerufen, die lachende bande. ich knallte die tür zu und schrie: "arschlöcher". da ging die tür wieder auf. er hatte das glas in der hand und ich stand noch auf der stufe. seine nasse stirn neigte sich unweigerlich zu mir hin und stiess mir eine sanfte kopfnuss. "du sollst nicht auf den rübenacker", er lachte und prustete mir ins gesicht. er konnte sich kaum einkriegen, "du sollst nicht auf den rübenacker" sang er jetzt ein paar mal, ohne einen refrain zu finden. "weil...", unterbrach er sich, "weil dort die rüben wachsen. verstehst du? die rüben wachsen dir in den arsch, sind so heimtückisch und wachsen dir nachts in den arsch, hat sie gesagt!" und er zeigte dabei zurück ins cafe. "sie hat gesagt, du wirst schon sehen, was du davon hast. du solltest lieber hier bleiben und mit deiner rübe spielen, aber wenn du schon rauswillst in den wald, sagt sie...". die tür schepperte, weil drinnen jemand sie in die falsche richtung drückte, statt sie zu öffnen. "geschafft", sie steht im rahmen und ihre oberweite scheint noch üppiger als vorher, "verflixte tür". sie schubst den kerl zur seite und hängt sich an mich. "komm, sei nicht so, was macht den das rübchen, bist du mein kleiner rübenacker?, rübenkacker, war einmal auf dem rübenacker, da sass ein fetter rübenkacker, der vögelt dich von hinten und malt es dann mit tinten. die rübe ..., sag mal, was soll das denn?" sie tritt den fetten sack in den hintern. "pinkle woanders! ich will den süssen überreden und du alte sau...". sie klotzt mich an wie eine mondlaterne, sehr erleuchtet, besonders die nase. liegt daran, das ich sie beinahe im auge habe. sie drückt mir einen schmatzer irgendwo zwischen ohr und mund. dann fummelt sie sich eine zigarette aus der tasche, klackt mit dem feuerzeug und atmet ernüchtert eine wolke ein. "ich seh schon", sagt sie melancholisch, "du hast was besseres vor, ist dir wohl zu laut hier, bist ja ganz bleich, mein süsser" und kneift mir in die backe, bläst mir die wolke ins gesicht und lässt mich stehen.