Montag, 9. März 2015

114. fortsetzung "nirgendwo "


es knackste, da ging einer und trat auf trockene zweige. frau paff scharrte mit den schuhen die aufgefüllte grube glatt. ich horchte, ob es doch die schweine waren, dort hinten, wo es herkam das geräusch. es knackste wieder, da schleicht sich einer an, da war ein tritt, kein galopp. "da ist einer!", frau paff lauschte kurz, sehr kurz, "höre nichts!". jetzt war da auch nichts. ich und frau paff standen herum. die grube war zu. es hätte zurück gehen können, zum haus, aber es ging nicht, wir standen da versonnen und jeder blickte so für sich dahin. ich auf das, was gerade herumkrabbelte, ein käfer warf ein blatt um und fiel dann selbst auf den rücken. frau paff hatte die hände in der kittelschürze und schien anzuwachsen, sie schaute jetzt rüber, ich hatte mich gebückt und half dem käfer wieder auf die beine. da sah ich jemanden kommen. der war auch schon gleich da. ein junger kerl, schlacksig kam er daher, und wenn er nicht einen krummstab hielte und ein rabe auf seiner schulter höckte, ich hätte ihn zurück gegrüßt und nach einigen gewechselten worten erwartet, daß er weiterginge. der junge schaute nach der grube. "was begraben?", er sah frau paff an. "ja!", sagte sie, "den hund?", fragte er, frau paff wollte nicht lügen, "nein, das schwein"  ich ging einen schritt vor und dachte, daß frau paff mir nachkäme, damit wir nicht mehr in der nähe der grube blieben. frau paff kam zusammen mit dem jungen nach. wir standen nun schon auf der wiese und zeigten uns alle im sonnenlicht. frau paff pfiff sich eine haarlocke aus der stirn und wischte sich den schweiß darunter ab. sie hatte die grube ganz alleine ausgehoben und wieder zugeschaufelt. der junge hielt den krummstab, als wäre er sein stolzer besitzer, was ich bezweifelte. er hielt ihn aber trotzdem so, als wäre er beauftragt, den krummstab, der so wertvoll war, durch die welt zu tragen und zu zeigen. hätte er einen schellenbaum stattdessen, würden mir jetzt die ohren klingen. dann war da noch der rabe auf seiner schulter, den er sicher nicht gezwungen hatte, dort zu sitzen. er zupfte sich gerade das gefieder, verbarg den schnabel unter dem flügel, als der schnabel wieder herauskam, da trug er ein püppchen, das hing quer im schnabel. ein männlein, grau angezogen, es sah so natürlich aus, als wäre es ein liliputaner, der leblos im schnabel des raben hing.