Samstag, 3. November 2018

band 4 nirgendwo

„was will er? ein frisches laken! so soll es sein." in all dem durcheinander, ein frischgemachtes bett, an dem ort, an den es mich verschlagen hat, eine gelegenheit, die ich auch gleich wahrnahm. es ging mich nichts an, das alberene gerede, mit dem man mir zusprach, es hätte mir nichts besseres passieren können. nur im kopf. war keiner da. nur ein widerhall. das haus stand leer. der eigentümer war abgereist. statt es zu verkaufen, hatte er auf die tapete geschrieben, es solle dem gehören, der im juli, und wenn denn nicht im juli, so auch noch im august, ankäme, dem es aufgefallen war, das es leersteht. mir war es aufgefallen, das haus, noch vor dem dorf gelegen. da ich niemanden antraf, es dunkel war, hatte ich mich einquartiert, nur für diese nacht, denn eigentlich dachte ich daran weiterzuziehen. aber so kam es nicht. das wetter am morgen war gerade schön und im wilden garten blühten die rosen und dufteten, dass ich garnicht anders konnte als noch zu bleiben.ich habe mich entschieden zu bleiben, und meinen aufenthalt erst einmal hier auf die bühne verlagert. es gab im ort ein theater, das ebenfalls verwaist, darauf wartete, das man es wieder bespielt. so beschloß ich eine doppelspiel zu inszenieren, zum haus hatte ich nur einige minute, und so konnte ich zwischen den kulissen, natur und der bühne, hin und her gehen. tagsüber war ich im garten geblieben und hatte überlegt. sicher hätte ich dort bleiben können. doch es war wieder am dämmern, kühl geworden, und um meine geschichte voranzubringen und mir einen warmen platz zu besorgen, kümmerte ich mich gleich um die inszenierung, ersteinmal einfach um einen stuhl auf der bühne, knisterndes holzfeuer, ein doppelspiel zwischen der wirklichkeit und dem bühnenbild. am tag hatte ich noch scheu, das haus wieder zu betreten, vielleicht war das nur ein scherz und so wollte ich erst einmal draussen bleiben, im dunkeln zum schlafen dann hineingehen. mir fiel auf, dass ich mir stets nur das angenehmste vorstelle, wenn ich an meiner geschichte stricke, ich bekam bedenken gefahr zu laufen, als abziehbild eines lebemannes zu erscheinen. ich werfe mir nicht vor, nur das beste zu wollen, aber sicherlich sollte ich auch dann zurechtzukommen, wenn ich keinen einfluss auf den fortgang der geschichte habe, was nicht der fall ist, aber bedacht wird. das bett habe ich mir selbst bezogen und die damastwäsche ist vorhanden. ich habe jetzt auf der bühne platz genommen, sitze im stuhl in ähnlicher umgebung, wie vorhin im garten, auch hier ist das haus zu sehen sein. den bühnenmalern, wird es gelingen, mir einen platz zu verschaffen, den ich bis zur premiere nutzen kann, um den fortgang der geschichte zu finden und über die rollenvergabe, sollte es jemals zur aufführung kommen, zu bestimmen, wobei ich unter den personen, die bisher im buch auftauchten, auch eine behandele, die ich gelegentlich „ich" nenne.