Dienstag, 18. August 2015

123. fortsetzung "nirgendwo "

denn es wird zeit murmelte ich vor mich hin und zertrat knallerbsen, die ich traurig vom strauch pflückte und hinwarf, auf den gefrorenen weg. das rauhreif lag darauf und ich gähnte. idiot worauf lässt du dich auch immer wieder ein. du hättest es wissen müssen, der kahn lag bereit und du bist nicht eingestiegen. wie sachte wärst du durch den kanal getrieben, die teerdecke über den kopf gezogen, deine augen geschlossen, ohne atem mehr, tot. aber du hast das nicht gewollte, bist zurück und irrst seitdem umher. ich suchte mir wieder eine von den prallen schneeweissen beeren. eins zwei drei noch eine eine hand voll, ja eine ganze hand voll. als ich die in die luft warf jubelte ich, was für ein sinneswandel, war das möglich, ich griff in die außentasche meines warmen mantels und zog das buch heraus das ich schon einige tage mit mir herumtrug aber jetzt schlug ich es auf und sah die buchstaben auf den seiten. was waren das für buchstaben. es waren buchstaben die ich auch verwandte, wenn ich ein wort schreiben wollten. dort stand jetzt tasse, schrank, gelb, lebt er noch? das pferd ist gesattelt. wofür gibt es mich. camenbert. streichele mich. das so ungeordnete buch wollte ich fortan aufschlagen, wenn ich nicht mehr weiter wusste. hinter mir hielt eine kutsche und der kutscher stieg vom bock, ich hatte mich umgedreht und sah ihm zu wie er mit der peitsche die tür öffnet und der dame behilflich war auszusteigen. danke hauchte sie matt und sah dabei zu mir herüber. danke. nun bin ich am ziel fahren sie sie brauchen nicht zurückzukommen, ich werde hier bleiben. hierbleiben, was für ein wort, ich vermutete es unter den worten in meinem buch aber da wäre es mir nicht so ins herz gebrannt wie jetzt wie sie es sagte. hierbleiben, auch ich wollte hierbleiben, ja das war es das einzige was ich wirklich wollte traute ich mich nicht zu sagen, hierbleiben. ich sah zu boden auf meine plattgetreten erbsen und traute mich nicht sie anzusehen. doch der rocksaum kehrte über den boden und schob sich über meine klobigen schuhe. ich stand im duft den den sie verströmte und die wärme die sie mitbrachte erreichte mich als ich den kopf hob.