Donnerstag, 10. Juli 2014

94. fortsetzung "nirgendwo"


nichts in mir klang noch so wie punktkaro. ich hatte die fassung verloren und werde auch punktkaro verlieren. mein geständnis, das nur andeutete, reichte. er wird sich seinen reim darauf machen  und mir seinen namen entziehen, so daß ich keine rolle mehr spiele. aus mit dem theater. ende der tournee. längst hat er telegrafiert. die plakate sind abgehängt. die vorstellung fällt aus. der darsteller ist erkrankt. die direktion bedauert. ich hielt den kopf in den händen und hätte ihn verloren darin, wäre er mir vom hals abgegangen und hätte ich auf wunderbarere weise kopflos, dies auch noch mitbekommen. ich balancierte ihn schon auf einer hand, da schreckten mich schritte auf. ich hielt mir die hand vor die augen um nichts, garnichts zu sehen. ich wollte jetzt niemanden ansehen. sie stand nah bei mir. ihr maiglöckchenduft hüllte mich ein. ihre finger unter meinem kinn griffen und tasteten sich in die position, die nötig war, um meinen kopf aufzurichten. das garn der netzhandschuhe drückte sich in die weiche kuhle und blieb dort spürbar. eine scharfe grenze, einschneidend, zu ihrer verborgenen hand. es waren die gehäkelten fäden, denn ihre hand spürte ich nicht, die ausreichend deutlich machten, indem sie sich schärfer eingruben, ich solle den widerstand aufgeben und den kopf heben. das tat ich sehr langsam, weil ich so geführt wurde. sie bestimmte den grad des nachgebens.



.........ich solle den widerstand aufgeben
 und den kopf heben. 
das tat ich sehr langsam, weil ich so geführt wurde