Donnerstag, 29. Oktober 2015

128. fortsetzung "nirgendwo"

“beeilt euch! es beginnt zu regnen!“, rief sie den kindern zu, die über die wiese kamen. sie waren plötzlich da und ich ertrug ihre hellen stimmen gerne. das war ein gezeter, ein mädchen mit einem schmetterlingsnetz schaute zu mir hoch und zupfte die lehrerin, sie zeigte auf mich und ich war entdeckt. schon sammelte sich die andern um sie herum und folgten dem immer noch zeigenden finger der kleinen im kleidchen, das sie bauschig umhüllte, aus dem sie herausschaute und sich auf die zehen stellte, als wollte sie zu mir hinauf. die frau neben ihr schien beunruhigt, wirkte nervös, einerseits, hatte sie ja schon zum sammeln gerufen und wollte schnell fort, da es sich schon zeigte, das der regen nicht mehr lange warten liess, denn es wurde dunkler und es rumorte, aber mit mir da oben konnte sie nichts anfangen. sie schien sprachlos, fand auf die fragen der kinder, die sie von allen seiten bedrängten noch keine antwort, sie zögerte, was sollte sie sagen. wäre ihr die ruine bekannt, hätte sie die kinder nicht in die nähe des hauses gebracht, das in sich zusammenstürzen konnte, wenn nur eine weiterer stein entfernt würde. ich schien ihr dort oben ja in not und sie konnte nicht davonlaufen ohne zu helfen, was aber nicht möglich war, denn es gab keine möglichkeit an mich heranzukommen. sie hatte sich gefasst und rief hinauf, ich rief zurück. „hier ist aber niemand“, rief sie, als ich sie fragte. es war also niemand mehr da, und wo war lana? „ich muss die kinder heimbringen, es stürmt schon!“. tatsächlich war es bedrohlich geworden, es grummelte und donnerte, gleich könnte es blitzen. „ich schicke jemanden!“ rief sie und huschte mit den kleinen davon.