Montag, 18. März 2013

33. fortsetzung "nirgendwo"



ich war unruhig, zerbröselte den kuchen und warf ins gras, zu den spatzen. die mandoline zitterte immer lauter und die gesänge des fischtäuschers machten mich traurig und madig. die frau spielte die mandoline, als stünde sie einer kinderschar vor. sie marschierte los und die kleinen gekämmten püppchen folgten ihr. der fischtäuscher war das krasse gegenteil. sie spielte fröhlich. er sang klagend. "des malers altes kleid hab ich geflickt mit seegarn:hab seinen hut getragen gern: für ihn fand ich ein euter: hab's ihm auf den kopf getan: ich trank aus seinem kopf: die lausigen säfte: bis er sich besser fühlte: hab ihm die hand gehalten: er war schon hinüber gegangen: das wollte ich nicht glauben: habe ihn in die decke gehüllt". von da an verstand ich ihn nicht mehr. er sang in fremden lauten. keine worte. ich war ja schon aufgestanden, entfernte mich rückwärts, schritt um schritt, sah wieder den aufmunternden blick, das augenzwinkern des buchhalters, sein einverständis, wurde darüber ärgerlich, schüttelte den kopf, nein. der gartenfrieden verregnete. ich verstand nichts mehr. das gespräch hatte tonstörungen. das wetter schlug um. der vogelmörder war in den garten gedrungen, hatte dem schwarzen ein seil um den hals gelegt und zerrte ihn hinüber auf sein land. der buchhalter sah zu und zog den hut auf. er sah in die wolken. die frau rannte aber hinterher und schlug mit der mandoline nach dem mörder, dann verschwand sie hinter einer wand und kam nicht wieder. ich konnte nichts tuen. es spielte alles nur noch auf einer leinwand auf einem acker. ich suchte hilfe und wandte mich ab. da sah ich den hühnerstall unverändert im blühenden garten. da sah ich schnell zurück und alles war wie vorher. sie sassen an der kaffeetafel, als sei nichts geschehen. ich stützte mich und lehnte mich an den birnbaum. was hatte ich. es half mir nichts, das die schreckensbilder verschwunden waren, ich wollte auch nicht zurückkehren und davon erzählen. das fröhliche erschien mir nun auch wie ein trugbild. so schlich ich in den hühnerstall und weinte bei den hennen, die das nicht störte.