Montag, 29. Juli 2013

58. fortsetzung "nirgendwo"


"pfui! das solltest du nicht noch einmal versuchen,
verdammter affe". der hausmeister saß im rollstuhl und regierte die straße. der chrom blitze. die bretterzäune brannten in der gluthitze im bunten gekritzel aus den sprühdosen. jung's flitzten herbei und hüpften auf's kommando. von oben keifte jemand. "ach!", seufzte ich, "ich habe etwas vergessen", und flitzte zurück. ich rannte die treppen rauf und pflückte das türschild vom pfosten. ich ging nocheinmal hinein, schlug auf das telefon und hoffte, es gäbe mir die verbindung erneut, "kleinkerl! kleinkerl!" "tuut, tuut", kein besetztzeichen. was soll daß jetzt? ich muß! ich punkt karo muß das, da raus und auftreten vor publikum, "jawoll!". ich steckte mir das schild ans revers und rief "hier kommt punkt karo!". 
polizist: "deinen ausweis!" 
hausmeister: "hier" 
polzist: "für das rollstuhlfahren benötigst du einen behindertenausweis!" 
hausmeister: "ich sitze" 
polizist (laut): "wenn ich dich fahren sehe, knallst!"
er pustet über die pistole, die er nur zum schein in der hand hielt. 
lana: "können sie nicht leiser sprechen" 
polzist: "meine dame! ich habe gedehnte stimmritzen" 
lana: "na dann"
hausmeister: "pfiff" 
lana: "wüstling" 
polizist: "pfeif die dame nicht an!" und buckelt. lana macht einen seitlichen hofknicks und wedelt mit dem rocksaum. "holla!". ich mache mich bemerkbar, "ich hab's". lana winkt ohne zurückzublicken und wackelte in der hüfte. ich gähne, "war 'ne lange nacht". "ja, das war es wohl!" klingt es hinter mir. der läufer schließt rechts auf und zeigt mir die zähne. brillantweiß. "murx, scheissmurx, kakkedikakk". "so nicht!", das kam von der anderern seite. tatsächlich, sie nahmen mich in die zange, zwei läufer und ich mittendrin. "was soll das?", "was wollt ihr?", versuchte ich sie abzuwehren und sah mich nach lana um. sie ging, zupfte den rock von links nach rechts und schien nichts mitzubekommen. sollte ich sie rufen? "nicht doch. schlappschwanz!", rief mir der rechte läufer zu, "du blöder pfurz, pass nur auf, ich hab dich im blick. murx, alles nur murx!". er trug einen gewaltigen schwarzen schnauzbart und sprach russischen akzent. "was seid ihr?", rief ich, "agenten?". sie grinsten auf kommando. im duett: "zwei schnauzbärte!". der andere hatte schließlich auch einen, einen roten. "du bist ein neidhammel, ein ganz blöder neidhammel", rief der rote und er schwarze äffte, "blödhammel, kannst machen was du willst, wir sagen's dir und wenn's dir nicht gefällt, ist's uns nur recht! hahaha!". der hausmeister fuhr mir fast in die hacken. "den schlüssel! geben sie mir doch?" ich blickt zu ihm und er hatte ein kleines flehen um die mundwinkel, das nicht zum brüllen in seinen augen paßte. ich sah ihn so an, das auch die augen zu flehen begannen. 
der rechte läufer: "hau ihm doch eine rein!" 
der linke läufer: "schmeiß den rollstuhl um!"  
ich behielt die ruhe und gab ihm den zimmerschlüssel, "können sie mir bitte die post nachschicken?". 
rechter läufer: "du weißt doch garnicht wohin!" 
ja, das wußte ich nicht, dachte aber, der hausmeister wird es schon wissen. "ich schick die jungen!". er war umlagert von ihnen. er pfiff und einer von ihnen hüpfte in den rollstuhl, als er aufstand. dort saß er, solange der hausmeister weg war. lana zupfte mich. "der zwerg ist undicht, er läuft aus". "schmeiß ihn weg!", sie hielt ihn mir entgegen, "siehst du?". "er ist nicht undicht, er pullert!". 
recher läufer: "sag nichts, was du nachher bereust, des zwergen macht ist unersättlich!". 
der zwerg pullerte weiter. 
linker läufer: "jetzt sei nicht  blöd und sieh es ein, es kann kein toter scherben sein!". 
in dem moment hüpfte der zwerg aus lanas armen und sprang dem hausmeister auf den schoß, fortwährend pullernd. der wollte nach ihm schlagen, erstarrte aber, als der zwerg die hand hob. "schlag du den wicht, ich schick dir gicht!", schrie ihm der kleinste entgegen und sprang davon, verfolgte von den jungen, bis er plötzlich von der bildfläche verschwand.


 

"der zwerg ist undicht, er läuft aus"