ich kehre zurück in aufgelöste bünde. die arbeit heimlich aufgenommen. schön das du gekommen bist. den hut gebe ich dir im vertrauen. morgen schauen wir nach. der tag vergeht im klappern. die schreibmaschine steht still. ich beobachte sie von ferne. auf dem stuhl sitzt eine fremde person. ich war nun wochenlang nicht mehr im büro. gearbeitet habe ich nicht. gehalt habe ich nicht bekommen. ich gehe nach der arbeit nicht nach hause. es regnet. ich schüttele die laterne. der vogel singt auch am abend. das licht schimmert aus dem feuchten bäumen der allee.
Freitag, 20. Juli 2012
Donnerstag, 5. April 2012
ich zog den kopf...
ich zog den kopf mit einem haken unter dem dach hervor und schauderte, als er sich öffnete. an der stirn des kalbes erschien etwas, das langsam herauskroch und dann wegflog. eine glasklare fliege. klar wie wasser. sie flog eine kurve. sicherlich größer als meine hand landete sie. der franz meinte, es wäre eine weiche und sie lebe ein Jahr lang.
Donnerstag, 22. Dezember 2011
planet kassel
am weihnachtsabend schaute christoph in die schneekugel und entdeckte einen mann auf einem gebäude der sich auf eine keule stützt und zu weinen schien. er wischte sich die schneeflocken von den augen, denn es herrschte ein dichtes schneetreiben. christoph schüttelt die kugel aufs neue und ärgerte den kleinen mann in der kleinen kugel, die wie der erdball belebt war. alles was dort lebte war in die kugel gebannt und winzig geworden. die abhänge mit den stufen und den herabstürzenden wasser vom karlsberg waren dort zu sehen, wie von ferne, und doch deutlicher. alles war fein bemalt und von den träumen, die sich einmischten noch lebendiger, noch schöner geschmückt, wenn denn christoph die hände still hielt und die kugel nicht schüttelte. christoph war der junge, den seine mutter, die einsame peggy, über alles liebte. einsam, weil sie sehnlich auf ihren geliebten wartete. es waren fünf jahre vergangen. sie hatte einen jungen zur welt gebracht. es war das kind einer liebesnacht in einem kleinem unfreundlichen raum. das bett war schäbig, die tapeten schienen voller gespenster, als der mond auf sie schien.
doch die liebenden schaukelten im knarrenden kahn und trieben an den bleichwiesen vorbei. eine eule rief. füchse bellten heiser zurück. der mann hatte seine tweedhose auf die erde fallen lassen und umarmte peggy . er schloss sie fest in seine arme. als er kassel verlies, das war an einem trüben herbsttag, versprach er, weihnachten bin ich zurück. morgen ist nun schon wieder weihnachten und christoph, ihr beider sohn, schaute entzückt in die schneekugel, so wie er es letztes jahr und davor das jahr getan hatte. eben kam peggy herein und blieb stehen, einen moment und länger, sie wollte ihn nicht stören, der moment schien ihr so kostbar, das sie stillhielt und noch nicht sprach. endlich schien es möglich. christoph, sprach sie ihn an, christoph möchtest du mit mir aus dem fenster schauen. christoph blickt auf und sah die glänzenden feuchten augen seiner mutter, die auf ihn schienen wie das sanfte lichte des mondes, aus jener nacht , da er gezeugt wurde. ja, mama, rief er und streckte die arme in die höhe, um sich aufheben zu lassen von peggy, die sich flugs bückte, den jungen emporhob, so das er glaubte zu fliegen, dabei jauchzte und am busen zur ruhe kam, eingeschlossen in ihre warme brust und gestreichelt, behütet an ihrer brust ruhte. sie setze ihn sanft mit seinen füssen auf die fensterbank ab, hielt ihn umarmt und sie schauten gemeinsam hinab auf die strasse die dort zugedeckt unterm schnee lag, die friedenstrasse.
Montag, 5. Dezember 2011
vorbei
ich folgte
als ein alter mann
mir bot
ihn zu verhauen
im viertel seines hühnerstalls
ich folgte
als die mädchen schliefen
ich folgte
krummen stiegen
ich folgte freunden
ins gehege
ich folgte
als der eiswind
blies
ich folgte mancher gaukelei
gewissen
weil der gebeugte kopf
ins sieb blickt
wird er unweigerlich
am boden des siebes
bald mit dem auge
hinter einem loch
durchblicken
auf den grund
der kammer
und alle
seine taten
die dort hindurch
geworfen
scheinbar
vergessen
tauchen
auf
Freitag, 2. Dezember 2011
da
der junge mann
der junge
das kind
suchte platz im bett
vor dem cafe
in frankreichs hauptstadt
knotete glatzköpfe
zwischen
gierigen blicken
ins haar der huren
in der metro
wärmte
der schwarze
schüchtern
auch geil
aber
sorgsam
flickte er
die kaputte jacke
Montag, 14. November 2011
zwickmühle
ich bin wie ein läufiger hund
bei deinem duft geblieben
angeschmiegt
und wenn du weggingst
habe ich vor angst gezittert
wenn du wegbliebst
bin ich dir nachgereist
an die tür
hinter der
deine eltern
wohnten
das kleine bett
das laute mühlrad
deine kammer
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